Coronavirus

Salzburg impft jetzt auch im Flugzeug

Wem das Impfen im Bus zu fad ist, konnte in Salzburg einfach in den Flieger steigen. Viele zeigten sich vom Erlebnis begeistert.

09.11.2021, 16:18
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In Salzburg brennt der Hut. Die Inzidenz geht auf die 1.000 zu, mittlerweile ist kein einziges Intensivbett mehr frei. Bei der Impfquote liegt man auf dem vorletzten Rang, am Sonntag vor dem 2G-Inkrafttreten hatte man trotzdem keine Möglichkeit zur Immunisierung. Umso stärker will man nun den Impfturbo zünden.

Am Dienstag, dem 9. November, wurde deswegen eine Airbus-Maschine am Salzburger Flughafen kurzerhand zum Impf-Flieger. Bis 18.30 Uhr konnte man sich ohne Anmeldung seine erste, zweite oder dritte Dosis verabreichen lassen. Statt "Eurowings"-Mitarbeitern nahmen dazu an den Check-in-Schaltern 21 und 22 Mitarbeiter des Roten Kreuzes Platz.

100 Passagiere vor Mittag

Durch eine eigene Sicherheitskontrolle gelangte man auf die Rollbahn, auch das Cockpit durfte man dabei besichtigen. Schon bis 13 Uhr machten rund 100 Personen davon gebrauch.

"Also ich habe mir heute meine dritte Dosis verabreichen lassen. Das hätte ich natürlich ohnehin gemacht, aber im Flugzeug, das ist schon etwas Besonderes", meinte Bernhard D. aus der Stadt Salzburg. "Alle so freundlich und das Cockpit habe ich auch anschauen dürfen", freut sich Brigitte K.

Impfüberflieger

Vom regen Interesse überwältigt zeigt sich auch die Flughafen-Geschäftsführung: "Ich war sehr überrascht, dass so viele Menschen schon hier waren, bevor wir im übertragenen Sinn gestartet sind. Ich habe mich riesig gefreut, dass wir das zusammen mit Eurowings, dem Roten Kreuz und dem Land Salzburg organisieren konnten", so Bettina Ganghofer.

Impfkoordinator Dr. Rainer Pusch verriet anlässlich des Impfüberfliegers: "Als Kind wollte ich immer Pilot werden, jetzt bin ich Arzt. Daher: Dieses Impfen im Airbus heute vereint sozusagen zwei Traumberufe von mir, ich finde es toll", so Pusch, und er fügte hinzu: "Jeder Stich, egal ob erste, zweite oder dritte Dosis, ist sehr sehr wichtig. Es gibt im Bundesland Salzburg so viele Möglichkeiten, in den Ordinationen, in den Impfstraßen, bei den offenen Terminen und so weiter. Natürlich ist nicht jeder so spannend wie hier, aber bitte hingehen, dann kann die Impfung zum Senkrechtstarter werden."

"Jede Impfung zählt, daher haben wir als Rotes Kreuz sofort bei diesem außergewöhnlichen Impftermin unsere Unterstützung in der Abwicklung zugesagt", so Rotkreuz-Präsident Werner Aufmesser. "Wir hoffen, dass dieses Angebot und die vielen anderen Möglichkeiten von vielen Personen genützt werden, denn nur so können wir uns gegen die Pandemie stemmen."