Ukraine
"Selbstmordmission" – Söldner fliehen aus der Ukraine
Britische Söldner, die in die Ukraine gereist waren, um gegen die Russen zu kämpfen, verlassen das Land wieder. Die Lage sei zu gefährlich geworden.
Nach Ausbruch des Krieges in seinem Heimatland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski öffentlich, um internationale Unterstützung in Form von Söldnern geworben. Ausländische Soldaten wurden demnach gebeten, für die Ukraine gegen die russische Armee zu kämpfen und die "Demokratie zu verteidigen".
Diesen Ruf ist auch der 21-jährige Brite Ethan Dennis gefolgt, jedoch nicht lange. Nach nur zehn Tagen verließ der junge Mann aus Portsmouth das Kriegsgebiet wieder. Wie die "Daily Mail" berichtet, war Dennis sechs Tage nach Kriegsbeginn in die Ukraine gereist, um gegen die russische Invasion zu kämpfen.
Dennis, der bereits der Royal Navy in Großbritannien diente, wurde die Lage jedoch an der Front schnell zu heikel. "Als die uns gestellten Aufgaben zu risikoreich und zu wenig lohnend wurden, beschloss ich, dass ich genug hatte", so der Brite.
Zuvor hatte Dennis einen unbefristeten Vertrag mit einem Major unterzeichnet, der es ihm jederzeit ermöglichte, wieder in seine Heimat zurückzukehren. Dennis hat gemeinsam mit anderen Briten, die er in Polen getroffen hatte, die Grenze überquert. Darunter war auch der 36-jährige Ben Spann, der ohne Kampferfahrung in die Ukraine reiste. Auch er ist mittlerweile in seine Heimat zurückgekehrt – er spricht im Nachhinein von einer "Selbstmordmission".
Beschwerlich Heimreise
Die Rückkehr der Kämpfer war jedoch alles andere als leicht. Zuerst verhinderten Beamte an der polnischen Grenze zur Ukraine die Ausreise von Dennis. Sie glaubten ihm weder den Grund seiner Reise noch die Gültigkeit seiner vorgelegten Dokumente.
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Als er schließlich doch freigelassen wurde, wurde er von den polnischen Beamten für den Rest seines Aufenthalts auf Schritt und Tritt verfolgt. Erst am 19. März konnte Dennis, der in seiner Heimat als Tischler arbeitet, in ein Flugzeug nach London steigen.
"Die Erleichterung, die ich empfand, als das Flugzeug die Landebahn verließ, war unbeschreiblich. Meine Freundin war überglücklich, mich zu sehen, und sie sagte, sie würde nicht mehr warten, wenn ich noch einmal kämpfen würde - damit ist meine Entscheidung gefallen", meinte Dennis.