Wien

Skandal-Kindergarten in Wien: Jetzt spricht die Chefin!

Der Verein "Minibambini" will die zwölf Kindergärten in Wien weiterführen, die Obfrau wehrt sich gegen die Vorwürfe der Stadt Wien. 

02.03.2023, 05:24
Zwölf Kindergärten in Wien betroffen.
Helmut Graf

Luxus-Autos, Scheinfirmen und Bargeldzahlungen in Millionenhöhe: Die Liste der Vorwürfe gegen den privaten Kindergarten-Betreiber "Minibambini" ist lang, wir berichteten. Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) veranlasste eine Sonderprüfung. Die Stadt Wien drehte dem Kindergarten-Verein nun den Geldhahn zu. "Minibambini" muss mehrere Hunderttausend Euro Fördergeld an die Stadt Wien zurückzahlen. Es gebe Hinweise auf "betrügerische Absichten". Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Wien

Der plötzliche Stopp von Fördermitteln setzt den Kindergartenverein massiv unter Druck, dem Betreiber droht die Pleite. Für die Eltern der 800 betroffenen Kinder wurde eine Hotline eingerichtet: 01/90 500 20. Die Pägagoginnen und Pädagogen sollen in anderen Kigas unterkommen. 

Pädagogisch alles in Ordnung

Nun meldet sich die Chefin des Vereins "Minibambini" zu Wort. "Wir betreiben die meistgeprüften Kindergärten Wiens. Wie unzählige Kontrollen der zuständigen Behörden gezeigt haben, sind wir pädagogisch über jeden Zweifel erhaben", so Vesna J., seit 33 Jahren in der Kinderbetreuung tätig und Obfrau des Vereins. "Auch in der aktuell schwierigen Situation sind die uns anvertrauten Kinder an unseren Standorten bestens aufgehoben." Der Verein sei "in gutem Austausch mit den zuständigen Magistratsabteilungen und Behörden. Von unserer Seite wurden und werden alle Unterlagen zeitgerecht zur Verfügung gestellt. Alle Zahlungen werden pünktlich geleistet."

"Anfangsschwierigkeiten"

"'Minibambini' ist in den letzten Jahren stark gewachsen, daher mussten wir just während der Corona-Pandemie auf doppelte Buchführung umstellen. Dabei gab es Anfangsschwierigkeiten. Nun haben wir aber die nötigen Adaptierungen vorgenommen und auch die Vereinsstruktur wurde angepasst", so die Obfrau. 

Kinder werden betreut

Der plötzlich angekündigte Stopp von Fördermitteln sei für den Verein "nicht nachvollziehbar" und bringe die Organisation in finanzielle Bedrängnis. "Wir werden aber nicht zulassen, dass Kinder vor verschlossenen Türen stehen. Darauf können sich die Eltern verlassen – denn wir sehen Kinderbetreuung als unsere gesellschaftliche Verantwortung, die wir seit vielen Jahren mit gelebten Engagement und Ernsthaftigkeit praktizieren."

"Arbeiten an Weiterführung"

Zudem werde laut Vesna J. seit Montag an einer konstruktiven Lösung zur Weiterführung gearbeitet. Auch dabei stehe freilich das Wohlergehen der Kinder im Vordergrund. Gegen falsche Behauptungen und strafrechtlich relevante Vorwürfe werde sich der Verein mit rechtlichen Mitteln zur Wehr setzen.

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