Österreich

Trotz Mundsperre fand Vanessa Liebesglück

Eine junge Burgenländerin kämpfte sich trotz seltener Erkrankung zurück ins Leben. Eine neue Therapie soll ihr helfen, dieses endlich zu genießen.

05.05.2022, 07:18
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Vanessa (21) aus Eisenstadt braucht keinen Rollstuhl mehr und ist frisch verliebt.
privat, Tourismus Eisenstadt

Vanessas Schicksal bewegte das Land: Die 21-Jährige ist eine von zwei Österreichern, die am Münchmeyer-Syndrom leidet, auch bekannt als "Fibrodisplasia ossificans progressiva" (FOP). Ihr Gewebe verknöchert zunehmend – sie war deshalb den Großteil ihrer Jugend auf einen Rollstuhl angewiesen. Die junge Frau aus Eisenstadt leidet auch an einer Kiefersperre und kann ihren Mund nicht richtig öffnen. Jedes Mahl ist für sie eine Herausforderung, die sie jedoch tapfer meistert. Als eine dringend notwendige Zahn-OP anstand, konnte ihr nach verzweifelten Monaten der Suche in Österreich und Deutschland nur ein Arzt aus den USA helfen ("Heute" berichtete).

Junge Frau braucht keinen Rollstuhl mehr

Vanessa kämpft jedoch trotz aller Widrigkeiten erfolgreich gegen die extrem einschränkenden Effekte ihrer Krankheit an. "Meine Tochter hat tatsächlich wieder gelernt zu gehen, obwohl ihr linker Fuß durch die Krankheit steif ist. Sie braucht nach einer erfolgreichen Therapie keinen Rollstuhl mehr", erzählt ihre Mama Anita voller Freude im "Heute"-Gespräch. Auch das Essen geht viel besser, die junge Frau zerkleinert die Speisen und muss so auf nichts verzichten.

Vanessa holt nun mit großem Eifer ihre Matura und Jugendjahre nach, die sie aufgrund ihrer Erkrankung verpasst hat. "Meine Tochter hat jetzt einen Freund und ist glücklich verliebt", verrät ihre Mutter auch. "Meine Tochter geht gerne aus und kann ein normales Leben führen." 

Für die Burgenländerin und ihre Familie ist nun entscheidend, dass ihre Verknöcherung nicht weiter fortschreitet. Die Schülerin ist deshalb seit letzter Woche Teil einer Medikamentenstudie, für die sie nun zwei Jahre lang regelmäßig nach Amsterdam und Garmisch-Partenkirchen (D) fahren muss. Die Tabletten sollen die Verhärtung ihres Gewebes aufhalten und versprechen großen Erfolg.

Spenden für Vanessa

Das Geld für die erste Reise konnten ihre Eltern mit Mühe aufbringen, nun hoffen sie auf finanzielle Unterstützung, um ihrer Tochter mit der Spezial-Therapie ein möglichst unbeschwertes Leben ermöglichen zu können. Vanessas Familie hat deshalb auch ein Spendenkonto für ihre Tochter eingerichtet: Vanessa Spah, Bank Austria, AT 82 1200 0100 1393 0564.

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg