Wirtschaft

Umgang mit Menschen mit Demenz: REWE schult Mitarbeiter

Die REWE Group will ihre Mitarbeiter im Umgang mit Menschen mit Demenz sensibilisieren, um sie "bei ihren Einkäufen bestmöglich zu unterstützen".

25.05.2021, 16:22
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Der Lebensmitteleinkauf soll ein zentraler Punkt der Selbstbestimmtheit für Demenz-Patienten sein. 
VITTA GALLERY / Westend61 / picturedesk.com

Die REWE Group will ihre Mitarbeiter im Umgang mit Menschen mit Demenz sensibilisieren. Dabei sollen jene in Kooperation mit dem Zentrum für Demenzstudien an der Donau-Uni Krems gezielt darauf geschult werden, Kunden mit Demenz bei ihrem Einkauf unterstützend zu begegnen. Wichtige Tipps und einfache Hilfestellungen soll dabei ein eigens produziertes Schulungsvideo geben.

Mitarbeitende bei Billa, Billa Plus, Penny und Bipa sollen dahingehend geschult werden, bestmöglich auf die Bedürfnisse jener Menschen während des Einkaufs einzugehen. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Demenzstudien an der Donau-Uni Krems ein spezieller Handlungsleitfaden und ein kurzes Schulungsvideo erarbeitet.

 Darin werden unterschiedliche Situationen beim Einkauf beschrieben und Lösungsvorschläge angeboten.

145.500 Menschen mit Demenz

In Österreich leben laut Daten des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz aktuell bis zu 145.500 Menschen mit einer Form der Demenz. Aufgrund des kontinuierlichen Altersanstiegs in der Bevölkerung wird sich diese Zahl alle 20 Jahre verdoppeln. 

Die Erkrankung wird von den unterschiedlichsten Symptomen begleitet, wie etwa Vergesslichkeit, dem sozialen und kognitiven Verlust von Fähigkeiten wie Orientierung, Sprache, Auffassungsgabe, Urteilsvermögen und Lernfähigkeit. Dies führt auch zu unterschiedlich ausgeprägten Verhaltensformen im Alltag.

Selbstbestimmtheit beibehalten

Für viele Betroffene stellt aber etwa der Lebensmitteleinkauf einen zentralen Punkt in der Selbstbestimmtheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben dar. Aus diesem Grund wolle die REWE Group Österreich all ihre Kunden bestmöglich und wertschätzend bei ihrem Einkauf zu unterstützen.

"Jeder Mensch sollte so lange wie möglich aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und in der Gesellschaft eingebunden leben – dazu sollten wir Menschen mit Demenz ermutigen."

Dies sagt Univ.-Prof. Dr. Stefanie Auer, Leiterin des Zentrums für Demenzstudien. Wie jene weiter erläutert, fühlen sich Menschen mit Demenz oft "frühzeitig aus der Gesellschaft ausgestoßen und ziehen sich leider viel zu früh aus der Öffentlichkeit zurück. Das führt zu Einsamkeit und rascher Verschlechterung der Erkrankung – doch das muss nicht sein."

"Bestmögliche Unterstützung"

Daher wolle die REWE Group hier einen wichtigen Schritt gehen. "Als Nahversorger sind wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und leisten gerne unseren Beitrag, um Menschen mit Beeinträchtigungen bei ihren Einkäufen bestmöglich zu unterstützen. Jede Kundin und jeder Kunde ist herzlich willkommen", erklärt Johannes Zimmerl, Direktor Konzernpersonalwesen der REWE Group in Österreich.

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg