Wetter

Orkan-Unwetter – höchste Warnstufe in 4 Bundesländern

Am Dienstag sind erneut Unwetter mit großem Hagel, Sturmböen und Starkregen zu erwarten. Dabei besteht auch die Gefahr von lokalen Überflutungen.

28.06.2022, 17:13
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    Schwere Unwetter mit riesigen Hagelkörnern haben für mehrere Einsätze der Feuerwehr gesorgt und massive Schäden in Österreich angerichtet.
    TEAM FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR & FW Niederneukirchen

    Nach den heftigen Unwettern Montagabend geht es auch am Dienstag gefährlich weiter: Seit dem Nachmittag gehen besonders vom Tiroler Oberland über die Salzburger Gebirgsgaue bis nach Kärnten einige Gewitter nieder, die stärksten greifen derzeit aus Italien und Slowenien auf die Karnischen Alpen und die Karawanken über.

    "Hier sind große Regenmengen in kurzer Zeit, größerer Hagel und Sturmböen zu erwarten", warnen die Meteorologen der Österreichischen Unwetterzentrale UWZ. Um 17.35 Uhr dann die Schock-Meldung der Wetter-Experten: 

    "Eine Orkanböe von 129 km/h wurde soeben in Arriach (K) mit Durchzug einer heftigen Gewitterlinie gemessen! Hier gilt größte Vorsicht, wir warnen dieses Unwetter dementsprechend auch mit der höchsten Warnstufe!"

    Aktuelle Warnungen

    In großen Teilen Tirols galt am Nachmittag Warnstufe Rot. In halb Kärnten, darunter auch die Landeshauptstadt Klagenfurt sowie Villach, wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. Aufgrund heftiger, von Slowenien direkt nach Norden ziehender Unwetter wurden die violetten Warnungen im Laufe des Abends immer weiter ausgeweitet, betraf gegen 18.50 Uhr vier Bundesländer:

    Aktuelle Unwetterwarnungen am 28. Juni 2022, 18.48 Uhr.
    UWZ

    "Die Wetterlage ist derzeit recht festgefahren, damit bleibt die Gewittergefahr hoch. Heute sind vor allem die zentralen Landesteile von Tirol bis nach Kärnten und in die Steiermark sowie am Abend neuerlich auch Oberösterreich betroffen", erklärt Nikolas Zimmermann gegenüber "Heute". Ähnlich verlaufe auch der Mittwoch, vor allem von Kärnten und Salzburg ostwärts seien kräftige Gewitter möglich.

    Aus Slowenien zieht eine Unwetter-Front nach Norden und trifft Kärnten.
    kachelmannwetter.com

    Grund für das neuerliche Donnerwetter ist ein kleinräumiges Tief über dem Golf von Genua, das sich in den nächsten Stunden an einer Luftmassengrenze entlang weiter nach Nordosten verlagert. Im Vorfeld gelangen erneut sehr energiereiche und gewitteranfällige Luftmassen in den östlichen Alpenraum.

    Auch in der Nacht auf Mittwoch und am Mittwoch bleibt die Gewitterneigung besonders in der Mitte und im Osten des Landes deutlich erhöht.

    Unwetter in Wien?

    Doch können die Unwetter vielleicht auch Wien erreichen? Für die Bundeshauptstadt hat der Meteorologe eine gute Nachricht: "Nach derzeitigem Stand sollten es keine Gewitter bis ins östliche Flachland schaffen." Das Wetter bleibt also heiß, aber ruhig. Mehr dazu HIER >>

      Dienstag, 28. Juni: Am Dienstag halten sich an der Alpennordseite einige Wolken und aus der Nacht heraus gehen v.a. von der Wachau bis ins Wiener Becken noch kräftige Schauer nieder. Tagsüber lockert es überall etwas auf, am Nachmittag steigt die Gewitterneigung ausgehend vom westlichen Bergland erneut rasch an, örtlich können die Gewitter auch kräftig ausfallen. Meist trocken bleibt es von Unterkärnten bis ins östliche Flachland. Bei mäßigem Ost- bis Südostwind steigen die Temperaturen auf 21 bis 32 Grad.
      wetter.tv

      Weiterer Ausblick

      Der Donnerstag beginnt vor allem in der Osthälfte mit Wolken und vereinzelt mit Regenschauern. Tagsüber kommt häufig die Sonne zum Vorschein, im Berg- und Hügelland entstehen am Nachmittag wieder Schauer und teils kräftige Gewitter. Am Abend und in der Nacht wird es auch im Westen vom Bodensee her gewittrig. Von Gewitterböen abgesehen weht nur schwacher bis mäßiger Wind aus östlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen maximal 26 bis 35 Grad.

      Der Freitag verläuft von Vorarlberg bis Oberösterreich bewölkt und häufig nass, auch im östlichen Bergland breiten sich von Westen her Schauer und lokal kräftige Gewitter bis ins Mittelburgenland aus. Dagegen bleibt es im Donauraum und ganz im Südosten oft trocken und häufig sonnig. Nördlich der Alpen frischt kräftiger Westwind auf, kurzzeitig sind stürmische Böen möglich. Die Höchstwerte, von West nach Ost: 19 bis 36 Grad.

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        Sabine Hertel, Google Maps, zVg