Österreich

"Weltfremd": Après-Ski-Betreiber kritisiert Regierung

Am Montag präsentierte die Regierung das Konzept für den Wintertourismus. "Kitzloch"-Betreiber Zangerl übt harte Kritik an der Après-Ski-Sperrstunde.

20.09.2021, 22:28
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Kritik gab es am Montag an den von der Regierung präsentierten Konzept für die Wintersaison.
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) haben am Montag das strenge Konzept für die Wintersaison vorgestellt. Die Basis dafür ist der "3-Stufenplan" der Regierung, für Geimpfte und Genesene soll es kaum noch Einschränkungen geben - mehr dazu hier. Dennoch hagelt es Kritik.

"Weltfremder Vorschlag"

Besonders der Vorschlag des Tiroler ÖVP-Landeshauptmanns Günther Platter, das Après-Ski zwischen 18 und 20 Uhr zu unterbrechen, stößt "Kitzloch"-Betreiber Wolfgang Zangerl im Puls24-Interview sauer auf: "Das ist komplett weltfremd und hat mit Praxisnähe nichts zu tun. Lieber am Eingang die Tests kontrollieren und die Vorgaben umsetzen als eine Sperrstunde."

Im März zu Beginn der Corona-Pandemie sorgte die Ischgler Après-Ski-Bar noch weltweit für Negativ-Schlagzeilen. Zahlreiche Gäste hatten sich dort mit Corona infiziert. Dieses Szenario soll sich in diesem Winter nicht mehr wiederholen. Deshalb werde auch zusätzliches Personal eingestellt, das am Eingang die 3-G-Regel streng prüft. 

"Ich finde es nicht fair, dass Après-Ski immer als etwas Spezielles dargestellt wird. Es ist nichts anderes als eine Nachtgastro am Nachmittag, die in Ski-Kleidung stattfindet", ärgert sich Zangerl über die Stigmatisierung einer ganzen Branche. Noch dazu, wo nachweislich 72 Prozent der im Tourismus und Gastronomie Beschäftigen bereits geimpft sind. "Jeder sollte sich selbst ein Bild davon machen, wie Après-Ski wirklich ist - und dass es zum Skifahren dazugehört".

    Die Apres-Ski-Bar "Kitzloch" in Ischgl sorgte im März für negative Schlagzeilen
    picturedesk.com
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