Wirtschaft

Wird wegen dem Lockdown jetzt das Bier billiger?

Ab Dienstag befindet sich Österreich wieder im Lockdown, die Gastronomie muss schließen. Bierbrauer fürchten Einbußen.

02.11.2020, 12:48
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Die Brauereien befürchten vom Lockdown Schlimmes.
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"Wer nachts mit Freunden und einem Bier im Park erwischt wird, wird angezeigt." Mit diesen Worten beschrieb Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) den Auftrag an die Polizei im zweiten Lockdown mit nächtlicher Ausgangssperre und geschlossener Gastronomie.

Aber was sagen die Brauereien dazu? "Bei allem Verständnis für die von der Bundesregierung verordneten Maßnahmen bedeutet der zweite Lockdown einen weiteren schweren Schlag gegen die Gastronomie und deren zentrale Lieferanten, die Brauereien. Damit wird einer unserer wesentlichsten Wirtschaftsfaktoren von heute auf morgen wieder zugesperrt", so der Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs, Sigi Menz, in einer aktuellen Stellungnahme. Er fordert ein Aussetzen der Biersteuer in der Gastronomie für das letzte Quartal 2020 sowie die ersten beiden Quartale 2021 als "rasche und einfache Sofortmaßnahme, um Österreichs Brauwirtschaft, einen der wichtigsten Wertschöpfungsbringer Österreichs, ökonomisch abzusichern".

Steuersenkung gefordert

Ergänzend dazu müsse die Umsatzsteuersenkung in der Gastronomie zumindest bis Mitte 2021 verlängert werden. Das seien "starke Signale, dass man die Bedeutung der Branche ernst nimmt". Die Brauereien würden jährlich rund 700 Millionen Euro an Steuern zum Staatshaushalt beitragen und mit jedem Job in einer Brauerei 17 weitere Arbeitsplätze generieren.

Die Sommersaison sei schwierig gewesen, die Wintersaison drohe gänzlich auszufallen, Tourismus und Veranstaltungen würden praktisch auf Null zurückgefahren. "Wer rasch hilft, hilft doppelt. Wir verstehen uns als Schutzpatron der Brauer sowie der Gastronomen und wünschen uns generell eine schnellere Abwicklung der wirtschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen. Es zählt jetzt jeder Tag. Ansonsten werden viele Betriebe den Winter nicht überleben", hält Menz abschließend fest.

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg