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Bombenalarm vor jüdischem Tempel – Großeinsatz in Wien 

Am späten Samstagabend rasten Dutzende Polizeiautos in die Wiener Leopoldstadt. Ein Tempel-Security wollte einen Mann mit einer Bombe gesehen haben.

Maxim Zdziarski
Großeinsatz in der Wiener Leopoldstadt
Großeinsatz in der Wiener Leopoldstadt
Leserreporter / Heute

Blaulicht, Sirenen und Straßensperren! Am Samstag gegen 21.00 Uhr bemerkte der Security eines jüdischen Tempels einen für ihn verdächtigen Mann mit einem Kabel und verständigte sofort die Polizei. Der 23-jährige Slowake ging offensichtlich davon aus, dass es sich um eine Bombe handeln musste und schlug direkt Alarm.

Straßenzüge gesperrt

Binnen weniger Minuten waren Dutzende Streifenwägen, die Bereitschaftseinheit, sowie zahlreiche Kräfte der WEGA vor Ort. Die Beamten sperrten ganze Straßenzüge ab, um den "Bomben-Mann" bei der Alarmfahndung ausfindig zu machen.

Anrainer durften ihre Wohnungen nicht verlassen. "Zwei Stunden lang saßen wir aus Sicherheitsgründen zu Hause", berichtet ein Bewohner im "Heute"-Talk. Nur eine Straße weiter, in der Fruchtgasse, konnte der ominöse Wiener schließlich angehalten werden. 

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    Großeinsatz in der Wiener Leopoldstadt – ganze Straßenzüge wurden gesperrt.
    Großeinsatz in der Wiener Leopoldstadt – ganze Straßenzüge wurden gesperrt.
    Leserreporter / Heute

    Mann musste sich auf Straße ausziehen

    Mit sicherem Abstand zu dem Verdächtigen gaben ihm die Polizisten ihre Anweisungen – auch ein Sprengstoffspürhund wurde hinzugezogen. Der Mann musste sich auf den Boden legen und entkleiden, um sicher zu gehen, dass er keinen Sprengstoffgürtel oder ähnliches bei sich hatte.

    Hier wird der Verdächtige vorerst in Gewahrsam genommen:

    Doch der ursprüngliche Verdacht des Sicherheitsmannes stellte sich als falsch heraus: Der 28-jährige "Bomben-Mann" hatte lediglich ein Kopfhörerkabel (!) bei sich. "Nach einer Überprüfung wurde klar, dass er keinerlei gefährlichen Gegenstände bei sich hatte", bestätigt Polizeisprecher Markus Dittrich gegenüber "Heute". Der gesamte Einsatz dauerte schließlich bis etwa  22.30 Uhr. Verletzt wurde dabei niemand.

    Die Geschichte der Leopoldstädter Tempel Synagoge
    Der Leopoldstädter Tempel wurde 1858 feierlich eröffnet und war die größte Synagoge im 2. Wiener Bezirk.
    1917 wurde der Stadttempel durch einen Brand verwüstet – die Renovierung dauerte schließlich bis 1921.
    Während der Novemberprogrome der Nazis wurde der Tempel am 10. November 1938 komplett zerstört. Lediglich eines der zwei Verwaltungsgebäude blieb erhalten.

    Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.

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