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Mutter zieht aus Schimmelwohnung, lebt in Kinderzimmer

Eine 33-jährige Wienerin sucht verzweifelt nach einer Wohnung für sich und ihre zwei Kinder. Doch bezahlbarer Wohnraum ist für sie kaum zu finden. 

Maxim Zdziarski
    Maria sucht verzweifelt nach einer Wohnung.
    Maria sucht verzweifelt nach einer Wohnung.
    Leserreporter

    Eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern ist auf der verzweifelten Suche nach einer geeigneten Wohnung. Maria (Name von der Redaktion geändert*) zog 2016 nach langer Wartezeit in eine Gemeindebauwohnung in Wien-Liesing. Drei Jahre später traf sie ein Schicksalsschlag: Die damals 29-jährige Diabetikerin erlitt einen Herzinfarkt. Seitdem kann die Wienerin nur noch geringfügig Arbeiten, mehr sei aufgrund der Erkrankungen einfach nicht möglich.

    Fußboden wurde plötzlich schwarz

    Kaum hatte sich die Alleinerziehende von dem Krankenhausaufenthalt halbwegs erholt, begann es in ihrer Wohnung zu schimmeln. "Der Boden war regelrecht schwarz, auch die Möbel waren binnen kürzester Zeit davon befallen", erzählt die 33-Jährige im "Heute"-Talk.

    Nach der Schadenmeldung kam einige Wochen später ein Fachmann vorbei und erklärte ihr, sie habe nicht ausreichend gelüftet – außerdem würden die Möbel ja am Boden stehen. Ihre Erklärungsversuche, dass die Schimmelbildung offensichtlich vom Keller komme, trafen dabei auf taube Ohren. "Wo hätte ich meine Einrichtungsgegenstände denn hinstellen sollen, wenn nicht auf den Fußboden", ärgert sich Maria im "Heute"-Talk.

    Schimmel zwang Maria zum Auszug

    Die Odyssee mit dem immer wiederkehrenden Schimmel im Kinderzimmer schien kein Ende zu nehmen. Die genaue Ursache wurde laut ihr allerdings nie geklärt. Am Lüften kann es ihren Angaben nach nicht gelegen haben. "Die Kosten für die neuen Möbel habe ich natürlich selber tragen müssen", so die 33-Jährige. 

    Nachdem sie Anfang 2023 die erst kürzlich angeschafften Einrichtungsgegenstände wieder entsorgen musste, reichte es ihr schließlich. "Ich konnte in der Gemeindewohnung nicht mehr bleiben und zog notdürftig zu meiner Mutter", erzählt Maria weiter. Dort wohnte sie schließlich in ihrem alten Kinderzimmer – mit ihrer Tochter (13) und ihrem Sohn (11).

    Zwischenzeitlich habe sie versucht mithilfe von Wiener Wohnen eine andere Wohnung zu bekommen, doch auch diese Versuche schlugen fehl. Die Wartezeit für ein entsprechendes Apartment soll aktuell nämlich zwei bis drei Jahre betragen. "Die Stadt Wien lässt uns im Regen stehen", so Marias bittere Erkenntnis 

    "Die Wohnungspreise sind eine Katastrophe"

    Ihr größter Wunsch ist es nun so schnell wie möglich eine Vier-Zimmer-Wohnung im Süden Wiens zu finden. "Ich suche bereits am privaten Sektor, aber die Preise sind eine Katastrophe", erzählt die verzweifelte Mutter im "Heute"-Talk. Sie will die Hoffnung allerdings nicht aufgeben und ist auch bereit einen Genossenschaftsbeitrag einzuzahlen. Doch auch diese Plätze sind rar und die Wartelisten lang.

    Mieterin habe falsch gelüftet

    Wiener Wohnen erklärt gegenüber "Heute", dass das Heiz- und Lüftungsverhalten der Mieterin nicht optimal gewesen sei: "Die Luftfeuchtigkeit in den Räumen betrug zwischen 56,6 bis 62,3 Prozent, was eindeutig zu hoch ist." Anfang März bekam man von der ehemaligen Mieterin das Ansuchen um eine neue Wohnung. 

    "Seit dem 16.3.2023 verfügt Frau Maria über ein Wiener Wohn-Ticket für Alleinerzieher*innen. Damit fällt sie automatisch unter die Kategorie dringlicher Wohnbedarf", erklärt eine Pressesprecherin weiter. Dank des Wohn-Tickets habe die Wienerin nun ein Angebot von 90 Wohnungen.

    Suchdauer hängt von Wünschen ab

    "Wie lange es also dauern kann, bis etwas passendes gefunden wird, hängt nicht zuletzt von der individuellen Suchaktivität sowie den persönlichen Ansprüchen (z.B. Bezirk, Wohnungsgröße) ab", heißt es abschließend. Maria bleibt also nichts anderes übrig, als weiter zu suchen: "Ich hoffe, dass ich bald etwas finde und der ganze Albtraum endlich ein Ende hat."

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