Wirtschaft

Start in NÖ – Billa denkt Supermarkt-Konzept völlig neu

Bis zu 100 Billa-Filialen sollen in den nächsten Jahren von selbstständigen Kaufleuten übernommen werden. Das ändert sich für die Kunden.

Roman Palman
Der erste BILLA Markt, der von einem Kaufmann geführt wird, von außen.
Der erste BILLA Markt, der von einem Kaufmann geführt wird, von außen.
Billa / Harson

Rewe krempelt sein Supermarkt-Geschäft völlig um: erst zu Ostern 2021 wurden alle Merkur-Filialen zu Billa Plus und die bekannte türkise Marke komplett eingestampft. Im Sommer folgte dann die Eröffnung des ersten rein veganen Billa-Markts, der "Billa Pflanzilla", im großen Kaufhaus Gerngross in der Wiener Mariahilfer Straße. Parallel geplant wurde noch ein weiterer Umbau bei der Supermarktkette, der jetzt Realität wird.

Unter der Billa-Flagge gibt es ab sofort – wie bei ADEG – auch einzelne Filialen, die von selbstständigen Kaufleuten geführt werden. Billa-Vorstand Brian Beck präsentierte am Donnerstag den ersten Billa-Kaufmann in Österreich. Marko Miskovic, selbst schon seit Jahren für Rewe tätig, übernimmt den Markt in der Wienerstraße 66 im niederösterreichischen Gloggnitz.

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    Brian Beck (l., Billa-Vorstand "Großhandel und Kaufleute") und Marko Miskovic, der erste selbstständige Billa-Kaufmann, vor dem feierlich eröffneten Markt in Gloggnitz (NÖ).
    Brian Beck (l., Billa-Vorstand "Großhandel und Kaufleute") und Marko Miskovic, der erste selbstständige Billa-Kaufmann, vor dem feierlich eröffneten Markt in Gloggnitz (NÖ).
    Billa / Harson

    "Eine großartige Chance"

    Schon außen auf der Filiale wurde in großen Lettern Miskovics Name angebracht. Auch innen wurde kräftig ausgebaut. Es gibt jetzt über 40 zusätzliche Regalmeter, Fleisch in Bedienung, Coffee to Go und einen Jausen-Bereich. Die persönliche Handschrift des Geschäftsleiters soll sich dann durch alle Bereiche ziehen können. "Der Kaufmann setzt unter anderem auf die Zusammenarbeit mit 30 lokalen Lieferant:innen und bietet mehr als 160 lokale Produkte in seinem Markt an", heißt es seitens Billa.

    "Das Billa Kaufleute-Modell ist für mich eine großartige Chance, weil ich noch selbstbestimmter als zuvor arbeiten kann, aber trotzdem Billa als starken Partner an meiner Seite weiß", sagt der Gloggnitzer Kaufmann dazu. " Ich kenne die Region und ihre Leute – die Beziehung zu den Kund:innen und den Austausch mit ihnen zu intensivieren, bereitet mir besonders viel Freude. Außerdem liegt es mir am Herzen, regionale und lokale Lieferant:innen zu unterstützen und ihnen eine Bühne zu geben."

    100 Kaufleute-Märkte geplant

    "Der heutige Tag ist ein wesentlicher Meilenstein", so Beck, der im Juli das neugeschaffene Ressort "Großhandel und Kaufleute" als Vorstand übernahm und sich damit auch um die ADEG-Kaufleute kümmert. Er sieht damit erst den Anfang einer Erfolgsstory: "Mit dem Billa Kaufleute-Modell haben wir nicht nur ein einzigartiges Modell entwickelt, sondern gehen gemeinsam mit unseren Kaufleuten auch den nächsten Schritt in eine noch erfolgreichere Zukunft."

    Bis Jahresende sollen noch zwei weitere Billa-Märkte auf das Kaufleute-Modell umgestellt werden, Ende 2026 sollen es österreichweit schon 100 Billa-Kaufleute sein.

    Erfolgsmodell Einkaufsgenossenschaft

    Das Kaufmannsmodell hat für Rewe besondere historische Bedeutung. Der Konzern startete 1927 als "Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften", der selbstständigen Kaufleuten durch den gemeinsamen Einkauf bessere Konditionen verschaffte und legte in den folgenden Jahren ein rasantes Wachstum hin.

    Ebenso ADEG, das 1895 als "Arbeitsgemeinschaft der Einkaufsgenossenschaften" durch steirische Kaufleute gegründet wurde und österreichweit expandierte. Erst 2006 stieg Rewe bei der Börse-notierten Handelskette ein und wurde rasch Alleineigentümer.

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