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Traum vom Eigenheim kostet Familie nun doppelt so viel

Eine junge Familie wollte sich den Traum vom Eigenheim in der Nähe von Wien erfüllen. Doch das Haus ist bis heute nicht bezugsfähig.

Maxim Zdziarski
Das Eigenheim einer Wiener Familie ist nach wie vor ein Rohbau.
Das Eigenheim einer Wiener Familie ist nach wie vor ein Rohbau.
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Seit knapp zwei Jahren muss eine Familie aus Wien nicht nur für ihre Mietwohnung, sondern auch für den Immobilienkredit bezahlen. Bereits im Oktober 2020 unterschrieb Konstanze (29, Name von der Redaktion geändert*) und ihr Mann (31) den Kaufvertrag. Doch das Haus um 380.000 Euro im "Wohnpark Gänserndorf" ist noch immer nicht fertiggestellt, obwohl dieses nach 12 Monaten hätte bezugsfertig sein sollen.

"Seit knapp zwei Jahren müssen wir mit den doppelten Fixkosten von rund 2.100 Euro auskommen", so die 29-Jährige im "Heute"-Talk. Für die derzeitige Miete fallen laut ihr rund 900 Euro an – hinzu kommt der Hauskredit bei der Bank mit 1.200 Euro. Finanziell gesehen ein schwer tragbarer Zustand.

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    Das Eigenheim der Familie ist nach wie vor ein Rohbau.
    Das Eigenheim der Familie ist nach wie vor ein Rohbau.
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    Eigenheim wird zum Alptraum für Familie

    Aktuell gleicht der Traum vom Eigenheim in Gänserndorf einem Alptraum: "Bislang steht erst der Rohbau. In der Zwischenzeit habe ich ein Kind bekommen und sogar Krebs besiegt. Doch das Haus ist immer noch nicht fertig", erzählt Konstanze verzweifelt. Sie nimmt die renommierte Immobilienfirma "Teamneunzehn" aus Wien (ebenfalls) in die Pflicht.

    Das Problem dabei: Das Unternehmen fungierte lediglich als Vermittler der Objekte, allerdings nicht als Bauherr. Dieser war zwar als selbständiger Makler in der Teamneunzehn-Gruppe eingegliedert – Teamneunzehn hingegen beteiligte sich in keiner Art und Weise an seiner selbstständigen Projektentwicklungsgesellschaft. 

    Bauherr spricht von "höherer Gewalt"

    Wie bereits die NÖN berichtete, sprach der Bauherr und Projektentwickler, der anonym bleiben möchte, in der Vergangenheit von höherer Gewalt: Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und der Konkurs der ersten Baufirma. Zudem habe er mit den Kunden das Gespräch gesucht – mit den meisten soll auch eine Einigung zustande gekommen sein. Laut ihm seien aber nicht alle an einer "gütlichen Lösung" interessiert gewesen. 

    Teamneunzehn-Chef zeigt Verständnis, sind aber Hände gebunden

    "Heute" sprach mit "Teamneunzehn" über die angespannte Situation in Gänserndorf. Geschäftsführer Christoph Ringsmuth zeigte Verständnis für den Ärger der Käufer. Dennoch betonte er, dass die Teamneunzehn-Gruppe an der Projektentwicklungsgesellschaft rund um den "Wohnpark Gänserndorf" nicht beteiligt ist. "Wir waren lediglich für den Vertrieb verantwortlich, bevor die Probleme beim Projekt begonnen haben", so Ringsmuth gegenüber "Heute".

    Zwischen seiner Firma und den Kunden gebe es zudem keine Vertragsverhältnisse – auch Provisionen für die Vermittlung habe es nicht gegeben. Die Vorwürfe gegenüber seinem Unternehmen seien daher unberechtigt. Auch er wurde bereits von den Betroffenen mit diversen Anschuldigungen konfrontiert. "Sofern ein Kunde einen Rückruf meiner Person erwünscht, komme ich diesem Anliegen auch entsprechend nach", so der Immo-Chef abschließend.

    Häuser sollen 2023 fertig sein

    Gegenüber "Heute" stellte auch der Bauherr in einem Statement klar: "Im Rahmen meiner selbstständigen Tätigkeit habe ich die Möglichkeit der Projektierung eines eigenen Bauvorhabens mit einem Partner, welcher in keiner Geschäftsbeziehung zur Teamneunzehn-Gruppe steht, genutzt."

    Die betroffenen Familien müssen nun allerdings mit den finanziellen Doppelbelastungen leben. Konstanze und ihr Mann möchten nun einen Schadensersatz in der Höhe eines fünfstelligen Geldbetrags geltend machen. Immerhin ist ein Lichtblick in der verworrenen Causa in Sicht: Der Bauherr verspricht die Fertigstellung der Häuser (noch) in diesem Jahr.

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