Politik

Wer weniger arbeitet, soll für Kinder 500 Euro bekommen

Gewerkschaft und AK setzen sich für ein neues Familienarbeitszeit-Modell ein. Beide Eltern sollen bei Reduzierung eine staatliche Förderung erhalten.

Stefanie Riegler
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Das Modell soll für Väter ein Anreiz sein, die Arbeitszeit zu reduzieren.
Das Modell soll für Väter ein Anreiz sein, die Arbeitszeit zu reduzieren.
Johanna Schlosser / picturedesk.com

Familienzeit für beide Elternteile statt klassischer "Frauen-Teilzeit"- und "Männer-Vollzeit": Das fordern nun Arbeiterkammer und Gewerkschaft. Nach dem derzeitigen klassischen Modell erhalten nämlich Frauen weniger Gehalt und weniger Pension. 

Nach dem neuen Familienarbeitszeitmodell soll es einen Bonus vom Staat geben, wenn beide Elternteile in gleichem Ausmaß reduzieren. So könnte einer Familie sogar mehr übrig bleiben, als bisher.

250-Euro-Bonus pro Elternteil

Eltern leisten im Durchschnitt nach der Geburt eines Kindes 60 Prozent Erwerbszeit, Frauen arbeiten dabei Teilzeit, Männer Vollzeit. Damit Frauen nicht mehr finanziell benachteiligt sind, wollen ÖGB und AK erreichen, dass Männer mehr Zeit für ihre Kinder haben. Dafür soll es eine Pauschale von 250 Euro pro Elternteil im Monat geben, wenn die Arbeitszeit 28-32 Stunden pro Woche beträgt.

"Wenn beide Elternteile 80 Prozent arbeiten, erhöht sich auch das verfügbare Haushaltseinkommen", sagt Korinna Schumann, Vizepräsidentin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes im "Ö1-Morgenjournal". Auf Dauer stehe eine Familie damit finanziell besser da.

Mindestens vier Monate

Die Familienarbeitszeit soll man für vier Monate beziehen können und gelte bis zum vierten Geburtstag des Kindes. Finanziert soll das Modell durch den FLAF (Familienlastenausgleichsfonds) werden.

Von der 250-Euro-Pauschale sollen vor allem Frauen mit niedrigen Einkommen profitieren. "Es braucht verschiedene Anreize. Ausgewogene Arbeitszeiten sind eine bessere Motivation für die Väter, mit 30 Stunden können sie noch Karriere machen und haben mehr Zeit für die Familien", erklärt Ingrid Moritz AK-Familienexpertin.

Im Durchschnitt erhalten Frauen rund 40 Prozent weniger Pension. Das neue Modell solle auch diese Situation verbessern. "Es macht einen Unterschied, ob man 20 Stunden arbeitet oder 30. Jeder einbezahlte Euro verbessert die Pension", analysiert Moritz.

Zeit mit Kindern statt Überstunden

Laut ihren Angaben haben junge Väter großes Interesse daran, die Zeit ihrer kleinen Kinder mitzuerleben anstatt Überstunden zu machen. "Der Bonus von 250 Euro gilt für Väter und Mütter, in Summe sind es 500 Euro für Familien, wenn beide 30 Stunden arbeiten", so die AK-Expertin. Dennoch brauche es einen weiteren Ausbau der Kinderbetreuung in ländlichen Regionen. Auch Alleinerzieherinnen können das Modell in Anspruch nehmen.

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