Fussball

Adamu köpft Salzburg zum 1:0-Sieg gegen Herzogs Admira

Meister Red Bull Salzburg gewinnt auch das vierte Saisonspiel, muss in der Südstadt aber lange zittern. Adamu knackt als einziger den Admira-Riegel.

Sebastian Klein
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Chikwubuike Adamu schießt Salzburg in der Südstadt zum Sieg.
Chikwubuike Adamu schießt Salzburg in der Südstadt zum Sieg.
Gepa

1:0! Salzburg siegt am Samstagnachmittag bei hochsommerlichen Temperaturen in der vierten Runde der österreichischen Bundesliga bei der Admira. Der Titelverteidiger setzt damit seinen makellosen Saisonstart unter dem neuen Trainer Matthias Jaissle fort. Mit zwölf Punkten setzen sich die "Bullen" schon früh in der Saison an der Tabellenspitze ab. In der Südstadt tut sich der heimische Krösus vor 3.049 Zusehern gegen eine kompakt agierende Truppe von Admira-Coach Andreas Herzog aber lange schwer.

Chikwubuike Adamu erzielt in der 81. Minute das einzige Tor des Spiels. Der junge Österreicher überlupft Admira-Keeper Andreas Leitner mit einem gefinkelten Kopfball. Adamu im "Sky"-Interview: "Ich habe schon gesehen, dass der Torhüter kommt. Dann habe ich ihn halt drüber gechipt. Wie ich es halt immer mache", grinst der Torschütze. "In der Hitze war es schon sehr schwierig. Aber 1:0 - passt!"

Admira hadert mit Schiedsrichter

Das Schiedsrichterteam rund um Harald Lechner ist der Admira in gleich zwei Szenen nicht wohlgesonnen. In der ersten Hälfte wird die vermeintliche Führung nicht anerkannt. Lechner pfeift ein Foul von Stefan Zwierschitz. Der Videoassistent (VAR) greift nicht ein. Wohl jeweils eine Fehlentscheidung. Zwierschitz dazu: "Wenn ich das jetzt so sehe, dann berühre ich den Torhüter gar nicht. Also eigentlich ein Tor."

In der Nachspielzeit fordert die Admira Elfmeter. Emanuel Aiwu geht zu Boden, Lechner lässt weiterlaufen. Der VAR bestätigt die Lechner-Entscheidung erneut. Herzog-Assistent Michael Baur fliegt zuvor schon wegen Schiedsrichter-Kritik mit Rot vom Platz.

Salzburg spielt am kommenden Dienstag das Hinspiel im Champions-League-Playoff gegen den dänischen Klub Bröndb (21 Uhr).

Die Stimmen

Admira-Trainer Herzog: "Wir haben sehr viel investiert. Wir haben das Spiel verloren. Vom Einsatz und Defensivverhalten her war alles auf hohem Niveau. Am Spiel nach vorne müssen wir schon noch arbeiten. Es war brutal heiß heute. Die Mannschaft ist bis zum letzten Zacken gelaufen."

Salzburg-Trainer Jaissle: "Angefressen bin ich nicht. Es war einfach eine lange Zeit eine zähe Partie. Die Bedingungen waren heute nicht ohne. Es war richtig heiß hier. In Summe war es absolut verdient. Da nehmen wir ein 1:0 mit. In Summe ist noch viel Potenzial auf der Strecke geblieben. Aber gegen einen Gegner, der das auch gut macht. Da müssen wir demütig und bescheiden sein. Kompliment an die Admira. Die haben das defensiv großartig gemacht."

Admira-Keeper Leitner: "Es ist natürlich sehr bitter. Wir haben einen aufopferungsvollen Kampf gezeigt. Glück braucht man natürlich gegen Salzburg. Aber ich glaube, dass wir heute wirklich eine ansprechende Leistung gezeigt haben. Fakt ist: Wenn an in einer Situation nicht das Richtige macht, wird das eiskalt bestraft, und man steht am Ende mit null Punkten da." Über das Gegentor, den Kopfball-Heber von Adamu: "Habe ich mich verschätzt? Ich glaube schon, dass ich da hoch stehen muss. Ich glaube einfach, dass er das super gesehen hat, dass ich da weit vorne stehe."

Admira: Leitner - Zwierschitz, Aiwu, Malicsek, Bauer, Lukacevic - Kerschbaum, Vorsager (84. Hausjell), Babuscu (64. Elmkies) - Mustapha (59. Starkl), Kronberger (59. Ristanic)
Salzburg: Köhn - Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer (82. Bernardo) - Sucic (62. Capaldo), Camara, Aaronson (62. Bernede), N. Seiwald - Sesko (46. Adamu), Adeyemi (62. Okafor)

Ried-Torschütze Reiner.
Ried-Torschütze Reiner.
Gepa

 Hartberg gegen Ried: 1:1

Ried neuer Zweiter! Constantin Reiner bringt die Oberösterreicher indes in der Steiermark in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung (46.). Die Rieder bieten Hartberg einen harten Kampf, müssen nach dem Seitenwechsel aber den Ausgleich hinnehmen. Sascha Horvath erzielt nach Zuspiel von Dario Tadic sein bereits drittes Saisontor (55.).

Das Spiel bringt keinen Sieger hervor. Ried schiebt sich zumindest vorübergehend an die zweite Tabellenposition, hält bei sieben Punkten. Hartberg hat nach den ersten vier Spielen vier Zähler auf dem Konto.

Die Profertil Arena in Hartberg zählt nur 1.703 Zuseher. Sie feiern mit ihrem Sommer-Neuzugang Mario Sonnleitner. Der Ex-Rapidler bestreitet sein 400. Bundesligaspiel.

Hartberg: Sallinger - Stec (77. Horvat), Sonnleitner, Luckeneder, Gollner (46. Kofler) - Kainz, Erhardt (46. Paintsil) - Sturm (46. Niemann), Horvath, Heil - Tadic
Ried: Sahin-Radlinger - Wießmeier, Reiner, Jovicic, Plavotic (72. Mikic), Lercher - Ziegl (58. Pomer), Stosic, Nutz - Bajic (88. Satin), Chabbi (58. Offenbacher)

 Wolfsberg gegen Wattens: 2:2

Wolfsberg tritt weiter auf der Stelle! Die Kärntner halten nach vier Runden erst bei zwei Punkten. Das 2:2 gegen die WSG Tirol ist hart umkämpft, stimmt beim WAC aber keinen so wirklich glücklich. Trainer Robin Dutt steht ins seiner Premieren-Saison in Österreich bereits unter Druck.

Wattens geht auswärts gleich zwei Mal in Führung, offenbart ein weiteres Mal die Abwehrschwäche der Wolfsberger. Fabian Koch schießt bereits nach fünf Minuten das 1:0. Nach dem Ausgleich von Tai Baribo (32.) bereitet Koch Tobias Anselm in der zweiten Hälfte das 2:1 vor (60.). Baribo schnürt den Doppelpack (66.), sorgt für den späteren Endstand.

Die WSG bringt unter Trainer Thomas Silberberger somit das Kunststück zustande, in den ersten vier Saisonspielen jeweils unentschieden zu spielen. Wolfsberg kann am Sonntag ans Tabellenende rutschen, wenn die Austria gegen Klagenfurt punktet (17 Uhr, "Heute"-Liveticker).

Dutt: "Es war ein sehr wildes Spiel. Wir haben natürlich wieder ein frühes Tor gekriegt. Dann hatten wir eine Phase, da kratzen sie drei, vier von der Linie runter. Da wirst du schon wahnsinnig. Wir haben natürlich noch unsere defensiven Schwierigkeiten. Aber wenn man sich anschaut, wie viele Chancen wir für zwei Tore brauchen ..."

Silberberger: "Ich war nach der ersten Hälfte schon maßlos enttäuscht. Da habe ich in der Kabine schon deftige Worte gefunden. In der zweiten überwiegt dann das Positive."

WAC: Kuttin - Dedic, D. Baumgartner, Gugganig (67. Lochoshvili), Scherzer - Leitgeb (84. Stratznig) - Taferner, Liendl, Wernitznig (61. Peretz) - Röcher (84. Dieng), Baribo
WSG: Ozegovic - Koch, Behounek, Awoudja, Klassen - Rogelj (70. Ranacher), Petsos (46. Müller), Blume (70. Naschberger), Sabitzer (78. Bacher) - Anselm, Vrioni (70. Wallner)

Mehr folgt.