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Diese App will das neue, private WhatsApp sein

Private Nachrichten verschicken, Bilder teilen und Chats beitreten, bei denen niemand ungewollt mitliest – all dies bietet die Chat-App TeleGuard.

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    Andreas Wiebe ist Gründer und CEO des Schweizer Unternehmens Swisscows.
    Andreas Wiebe ist Gründer und CEO des Schweizer Unternehmens Swisscows.
    Swisscows

    Der Chat-Dienst WhatsApp hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Die Ankündigung neuer ABGs im Februar löste einen regelrechten Shitstorm und eine massenhafte Abwanderung zu anderen Messenger-Apps aus. Dies dauerte so lange an, bis im August verkündet wurde, dass es künftig doch nicht zwingendermaßen notwendig sei, den neuen AGBs zuzustimmen, wenn man WhatsApp weiter nutzen wolle. Bei vielen Nutzerinnen und Nutzern war zu diesem Zeitpunkt der Schaden aber bereits angerichtet und das Bedürfnis nach anderen Messenger-Apps war das Jahr hindurch nur noch stärker gewachsen.

    Dies ist der Schweizer Firma Swisscows zugute gekommen. Bereits seit dem Jahr 2014 bietet das Unternehmen eine private Alternative zur Google-Suchmaschine an. Vor rund zwei Jahren kam schließlich die Idee, auch eine eigene Chat-App anzubieten. "Denn wir wissen ja, dass WhatsApp zu Facebook gehört", erklärt CEO und Gründer von Swisscows Andreas Wiebe. "Dieses Jahr hat sich bestätigt, dass die Nutzerinnen und Nutzer sich vermehrt nach Privatsphäre sehnen, was diese Art von Apps angeht."

    Nachrichten werden sofort gelöscht

    So hat das Unternehmen den Chat-Dienst TeleGuard entwickelt. Mit diesem kann man wie mit anderen Messengern auch Chat-Nachrichten verschicken, Gruppen beitreten oder Dateien versenden. Im Unterschied zu Chat-Apps, wie beispielsweise WhatsApp, benötigt man für die Registrierung aber weder eine Telefonnummer noch eine E-Mail-Adresse. "Bei der Anmeldung erhält jeder Nutzer und jede Nutzerin eine personalisierte ID. Mittels dieser kann man sich mit Freunden und Bekannten verbinden und austauschen", so der CEO.

    Außerdem ist TeleGuard vollkommen Ende-zu-Ende verschlüsselt. "Wir speichern absolut nichts auf unseren Servern – die übrigens alle in der Schweiz stehen – ab. Sobald eine Nachricht vom Empfänger oder der Empfängerin gelesen wird, wird sie vom Server entfernt", so Wiebe. Nur wenn eine Nachricht nicht beim Empfänger oder der Empfängerin ankommt, wird sie für 14 Tage auf dem Server gespeichert. "Damit soll sichergestellt werden, dass Personen ihre Nachrichten auch bekommen, wenn sie im Flieger oder im Ausland sind." Nach Ablauf dieser Frist werden aber auch nicht empfangene Nachrichten gelöscht.

    Keine Moderation

    TeleGuard kann seit Januar dieses Jahres heruntergeladen werden. "Wir verzeichnen bereits eine Million aktive Nutzerinnen und Nutzer", sagt Wiebe. Alle Basisfunktionen der App können gratis genutzt werden. Nur wer spezielle Services, wie Videokonferenzen mit zehn bis 15 Personen anbieten, oder größere Mengen an Daten verschicken möchte, kann diese separat dazu kaufen.

    Auf der App gelten strikte Community-Richtlinien. Pornografie, Gewalt und Hassrede sind darauf nicht erlaubt. "Hetze gegen bestimmte Menschen oder Gruppierungen tolerieren wir nicht. Wir bieten einen familienfreundlichen Dienst an. Aber wir lesen die Nachrichten unserer Nutzerinnen und Nutzer nicht mit und sind somit darauf angewiesen, dass allfällige Verstöße von anderen Userinnen und Usern gemeldet werden", erklärt Wiebe.

    "Das neue Instagram"

    Für die Zukunft hat TeleGuard große Pläne. Bereits jetzt gibt es sogenannte Clubs auf der App, die den Gruppenchats von Apps wie beispielsweise Telegram ähneln. Anders als bei Telegram kann aber nur der Besitzer oder die Besitzerin des Clubs tatsächlich Inhalte posten. Die anderen Mitglieder können lediglich auf diese Inhalte reagieren. "Der Plan ist, dass sich die Clubs in Zukunft in das neue Instagram von Swisscows verwandeln", so der CEO.

    Die App TeleGuard kann gratis in Apples App Store und im Play Store von Google heruntergeladen werden.

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