Österreich

Lokale, Friseure – was für Ungeimpfte in Wien tabu wird

Wiens Stadtchef Michael Ludwig prescht mit knallharten Regeln vor. Bereits Ende nächster Woche kommen neue Regeln. Das dürfen Ungeimpfte nicht mehr:

Nikolaus Pichler
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2 G in Wien: Für Ungeimpfte wird es ungemütlich.
2 G in Wien: Für Ungeimpfte wird es ungemütlich.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen (hier gehts zum Artikel) kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) neue Regeln in Wien an. Und die sind gleichzeitig eine klare Ansage. Denn die Verschärfung ab 12. November triff vor allem den Anteil der ungeimpften Bevölkerung. Denn Ludwig kündigte im Prinzip einen "Freizeit-Lockdown" für nicht vollständig immunisierte Personen an. 

Knallharte 2G-Regel kommt

Konnten sich ungeimpfte Personen bislang noch mit der ohnehin schon strenger als in Rest-Österreich ausgelegten 2,5G-Regel mit einem gültigen PCR-Test zu einigen Veranstaltungen verschaffen, ist dies mit der neuen Ankündigung vorbei. Weil für weite Teile des gesellschaftlichen Lebens eine 2G-Regel kommt, sind folgende Bereiche für Ungeimpfte künftig tabu. 

Gastronomie: War bislang nur die Nacht-Gastronomie (Bars, Diskoteheken) betroffen, haben Ungeimpfte keinen Zutritt mehr zu sämtlichen gastronomischen Settings. Das betrifft also sämtliche Restaurants, Wirtshäuser, aber auch Fast-Food-Filialen und "Coffee-to-go"-Shops. 

Körpernahe Dienstleistungen: Friseure, Masseure, Fußpflege, Nagelstudio, Kosmetikstudio, etc. – Ohne Vollimmunisierung kein Zutritt ab 12. November.

► Als erweiterter Teil der Gastronomie ist auch die Hotellerie von der neuen Maßnahme betroffen. Ohne (vollständige) Impfung kann man in Wien kein Hotel mehr betreten. 

Veranstaltungen ab 25 Personen: Bislang galt eine 2G-Pflicht bereits für (Groß-)Veranstaltungen. Wer also etwa zu Konzerten oder Sportveranstaltungen vorbeischauen wollte, musste schon jetzt geimpft oder genesen sein.  Hier schärft Wien noch einmal knallhart nach. Schon bei Zusammenkünften mit "nur" 25 Personen oder mehr gilt die 2G-Regel. Das bedeutet das Aus für Ungeimpfte auch für: Kino- und Theaterbesuche, Hochzeiten und sämtliche weitere Settings mit entsprechender Teilnehmerzahl. 

► Dazu zählen auch die zahlreichen Weihnachtsmärkte, die bereits in den Startlöchern stehen. Wohl auch betroffen wird in weiterer Folge beispielsweise der "Wiener Eistraum" sein.

Da die entsprechende Verordnung noch nicht vorliegt, musste der Stadtchef bei seinen Ausführungen einige Punkte unklar lassen. So kann aktuell noch nicht gesagt werden, ab welchem Alter die Knallhart-Regeln gelten. Auch Bereiche wie Fitness-Studios sind noch ungeklärt, Verschärfungen aber auch hier denkbar. Keine zusätzlichen Verschärfungen gibt es hingegen im Schul- und Universitätssektor. 

Harte Regeln auch für Geimpfte

Auch für bereits geimpfte Personen sind seit Mittwoch strengere Regeln, etwa im Gesundheitsbereich in Kraft. Seit 3. November etwa müssen alle Besucher und Begleitpersonen ab 12 Jahren (auch geimpfte und genesene) in Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes einen negativen PCR-Test vorweisen. Dieser darf nicht älter als 48 Stunden sein. Ausnahmen gibt es nur in Notfällen.

Impfangebot für 5- bis 11-Jährige etablieren

Die verschärften Regeln sollen laut dem Stadtchef vorerst für vier Wochen gelten. Auch will die Stadt Wien ein Impfangebot für die Gruppe der 5- bis 12-Jährigen schaffen. Man werde sich hierfür mit dem Bund absprechen, wie der rote Politiker auf dem Medientermin im Rathaus sagte. 

Ludwig will zudem auf verschärfte Corona-Kontrollen durch die Polizei setzen. Beobachter sprechen bereits von einem neuen Freizeit-Lockdown für Wien. Der Grund: "Nach meiner Einschätzung ist die Situation österreichweit eine sehr ernste", wie der Stadtchef zu Beginn seiner Maßnahmen-Präsentation erklärte. Eine Prognose habe Ludwig dabei besonders betroffen gemacht. So gehen Experten davon aus, dass die Betten-Auslastung in den Krankenhäusern so hoch wie noch nie werden könnte.

Die neuen Regeln entsprechen der Stufe 4 im Maßnahmenplan der Bundesregierung. Ludwig will sich morgen auch beim Bund für österreichweit schärfere Regeln stark machen. >> Ludwig zieht Corona-Stufe 4 in Wien vor

Wien hatte zuletzt die geltenden Regeln, die strenger sind als die aktuelle Verordnung des Bundes, bis Ende des Monats verlängert. So sind Tests an manchen Orten als Nachweis schon länger nicht mehr gültig, Zutritt haben nur noch Geimpfte und Genesene (2-G-Regel). Das gilt etwa in der Nachtgastronomie und bei großen Veranstaltungen. Außerdem wurde aus 3-G großteils 2,5-G. Das bedeutet, dass an Orten, zu denen auch getestete Personen Zutritt haben, diese einen PCR-Test vorweisen müssen, etwa in der Gastronomie. Im Einzelhandel setzt man ausschließlich auf FFP2-Masken.

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