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"Lost Ark" – dieses MMO spielt sich wie "Diablo"

Amazon Games und Smilegate RPG haben ihr neues MMO "Lost Ark" in die Closed Beta geschickt. Überraschung: Das Game ist stark von der Story getrieben.

Rene Findenig
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    "Lost Ark" präsentiert sich deutlich von "Diablo" inspiriert und überrascht mit seiner Story. Zu Beginn durften wir aus bisher fünf Klassen auswählen, vom Magier über einen Krieger bis hin zum Assassinen. 
    "Lost Ark" präsentiert sich deutlich von "Diablo" inspiriert und überrascht mit seiner Story. Zu Beginn durften wir aus bisher fünf Klassen auswählen, vom Magier über einen Krieger bis hin zum Assassinen.
    Smilegate RPG/Amazon Games

    Seit Jahren wird an "Lost Ark" gefeilt, immer wieder sorgten Trailer und Gameplay-Szenen für Hypes. Doch anspielen konnten das neue MMO aus dem Entwicklerhaus Smilegate RPG und von Publisher Amazon Games erst ganz, ganz wenige. Während man in Korea schon fleißig zockt, musste man hierzulande warten – angepeilt wird ein offizieller Start Anfang 2022. Nun haben die Verantwortlichen den Titel aber auch in Europa in die Closed Beta geschickt und damit auch "Heute" eine Möglichkeit gegeben, das Game auszuprobieren.

    "Lost Ark" präsentiert sich dabei deutlich von "Diablo" inspiriert und überrascht mit seiner Story. Zu Beginn durften wir aus bisher fünf Klassen auswählen, vom Magier über einen Krieger bis hin zum Assassinen. Jede Klasse wird dabei gleich zu Beginn mit einem kurzen Video vorgestellt, das die Eigenheiten der jeweiligen Figur vorstellt. Danach geht es an die schon jetzt sehr ausführliche Charakter-Erstellung: Spieler können dabei Figur, Größe und Gewicht der Figuren ebenso fast frei festlegen wie Gesichts- und Körpermerkmale. Cool: Sogar Giganten oder Kolosse sind möglich.

    Vieles erinnert an ein "Diablo"

    Das PC-Spiel lässt zudem gleich zu Beginn an den Steuerungsmöglichkeiten schrauben und viele Befehle wie Angriffe auf Maus und Tastatur ändern. Danach startet man los – und erkennt gleich die Parallelen zu "Diablo". Das Kampfsystem fokussiert auch bei "Lost Ark" auf Hack&Slay, gespielt wird zudem in Iso-Perspektive, wobei die Kamera je nach Spielsituation laufend ins Geschehen zoomt oder eine Übersichtsansicht auswählt. Das macht den Ablauf dynamisch und actionlastig.

    MMO-typisch sollen aber im finalen Spiel jede Menge NPCs, verfolgbare Questlines, Raids, Dungeons und Co. dazukommen – und natürlich soll es ein ausführlich spielbares Endgame-Erlebnis statt eines finalen Spielendes geben. Dazu kommen wohl noch tonnenweise Items und Ausrüstungsgegenstände, die man in der Spielwelt einstreifen darf. Auch eine Prise Aufbau-Sim gibt es: Spieler dürfen sich eine eigene Insel aufbauen und Untergebene auf Missionen schicken, um Rohstoffe zu besorgen.

    Beziehungen mit NPCs wichtig

    Eine große Rolle in "Lost Ark" spielen auch die Beziehungen zu NPCs. Sie lassen sich durch Quests, aber auch Dialogoptionen erhöhen und können nicht nur zu virtuellen Romanzen, sondern auch zahlreichen freischaltbaren Bonus-Effekten für die Spielfigur führen. Apropos Spielfigur: Während man anfangs aus einer Klasse auswählt, lässt sich diese ab Level 10 spezialisieren – aus dem Krieger kann etwa ein geübter Fern- oder Nahkämpfer werden. Die Klassen unterscheiden sich dabei interessanterweise sehr deutlich voneinander.

    Spannend ist auch die Waffenauswahl, denn "Lost Ark" setzt mitunter auf extrem skurrile Gerätschaften wie Motorsägen-Riesenschwerter, Gatling-Guns oder Raketen- und Flammenwerfer – eine willkommene Abwechslung zum Axt-Schwert-Bogen-Einheitsbrei der meisten MMOs. Das Balancing jedenfalls stimmt schon jetzt, weder die unterschiedlichen Klassen, noch die vielen Waffen spielen sich mit einzelnen riesigen Vorteilen und das Experimentieren mit den Dutzenden Möglichkeiten macht gigantischen Spaß.

    Ganze Reihe an Angriffs-Möglichkeiten

    MMO-klassischer wird es bei den verfügbaren Skills. Acht davon kann man sich in einer Aktionsleiste festlegen, wobei die Standard-Skills jeweils nach einer kurzen Abkühlzeit wieder aktivierbar sind. Dazu kommen stärkere Skills, für die man eine Zeit lang die entsprechende Taste halten muss, um sie auslösen zu können. Kombo-Effekte wiederum lassen sich gleich öfters innerhalb eines bestimmten Zeitfensters nutzen, während sich Spezialattacken langsam aufladen und mit einem Schlag entfesselt werden können. Zusätzlich kann ganz normal mit der Waffe per Mausklick angegriffen werden.

    Picture

    Ausweichen lässt sich ebenfalls per Mausklick, es gibt aber auch ein eigenes Manöver per Taste, das vor allem bei sehr starken Gegnern nicht zu vernachlässigen ist. Einfach wild draufhalten und Schaden einstecken – das ist bei "Lost Ark" zumindest zu Beginn keine Option. Zusätzlich gibt es Heil-Sprüche und -Items, wie man es von einem MMO gewohnt ist, doch auch sie können wie die Angriffssprüche nicht einfach "gespammt" werden. Großes Lob gibt es für die Grafik, die sieht fantastisch aus! Die Figuren zeigen sich detailliert, bewegen sich flüssig und lösen eindrucksvolle Effekte aus.

    Das macht eindeutig Lust auf mehr!

    Neue Skills scheinen sich, was sich aus der Closed Beta sagen lässt, mit den Stufenaufstiegen automatisch freizuschalten, der Spieler kann diese aber offenbar auch mit eigens zu verteilenden Punkten stärken oder ändern. Das finale Game wird dabei noch viel mehr bieten: Tierische Begleiter, ein Quest-Dokumentationssystem, Loot-Belohnungen für erreichte Ziele und offenbar auch Charakter-übergreifende Fortschritte sind nur einige nennenswerte davon.

    Ein paar Worte abschließend zur Story, die wirklich überrascht: "Lost Ark" haut dem Spieler sensationell animierte Video-Sequenzen ebenso um die Ohren wie teils voll vertonte Dialoge und vielen Cutscenes. Das ist für MMO-Verhältnisse wirklich außergewöhnlich, gefällt gleichzeitig sehr gut. Abzuwarten bleibt weiterhin, wie stark der Einfluss des geplanten Ingame-Shops ausfallen wird, davon war noch nichts zu sehen. Doch "Lost Ark" dürfte ein wahres Action-Vergnügen werden, das sich alle Spieler, die auf der Suche nach einem neuen MMO sind, fett im Notizbuch vormerken sollten.

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