Viele bekommen derzeit üble Post von ihrem Stromanbieter. Die Preise in Österreich gehen aktuell durch die Decke. Unterm Strich muss etwa ein Haushalt in Ostösterreich im kommenden Jahr rund 90 Euro mehr blechen als heuer. Ohne die von der Regierung für 2022 auf Null gesetzte Ökostromabgabe wären es sogar bis zu 156 Euro gewesen. Johannes Mayer, Experte der Regulierungsbehörde E-Control, klärt für "Heute"warum.
Klar, wir produzieren viel erneuerbare Energie. Aber oft reicht das nicht und wir müssen in Deutschland, Tschechien, Ungarn & Co. Strom aus Gas- und Kohlekraftwerken zukaufen. Ein kostspieliger Spaß. Denn die Tonne Kohle verteuerte sich seit 2018 von 74 Euro auf 150 Euro. Der Preis für Gas stieg allein seit Jahresbeginn von 15 Euro je MWh auf 96 Euro. Noch teurer wird's, wenn Nachbarn zu wenig Strom liefern können oder Leitungen zu schwach für die benötigte Menge sind. Dann müssen wir eigene Gaskraftwerke anwerfen, um die Versorgung sicherzustellen.
Ebenfalls Einfluss auf den Strompreis haben die CO2-Zertifikate, mit der alle großen Kraftwerksbetreiber in der EU für ihre Ökosünden zahlen. 2018 kostete die Tonne CO2 unter 10 Euro, jetzt sind es 70 Euro.
Aktuell zahlt man für eine Megawattstunde (MWh) Kohlestrom (reiner Energiepreis, ohne Steuern und Netzgebühren) 100 Euro, für die gleiche Menge Gaspower 200 Euro. 2020 waren es gerade einmal 46 Euro (Kohle) bzw. 40 Euro (Gas)…
Du willst wissen, wie die Performance deines Stromanbieters punkto Nachhaltigkeit ist? Der Stromanbieter-Check von Global 2000 und WWF hat 149 Stromanbieter am österreichischen Markt auf ihre Ausrichtung zu einer naturverträglichen Energiewende untersucht. Spitzenreiter sind die Stadtwerke Murau. Der Wechsel zu einem Grünstromanbieter ist einfach (z.B. Anruf beim Anbieter) und rechnet sich auch finanziell. Infos www.e-control.at oder www.wwf.at.