Coronavirus

Corona-Gipfel beim Kanzler – was jetzt wirklich droht

Omikron wütet in Österreich und lässt die Corona-Zahlen steigen. Die Regierung berät am Donnerstag über weitere Maßnahmen, es drohen Verschärfungen.

Andre Wilding
Teilen
Expertenrunde mit Bundeskanzler Karl Nehammer (r./ÖVP) - hier ein Archivfoto vom 6.Dezember 2021
Expertenrunde mit Bundeskanzler Karl Nehammer (r./ÖVP) - hier ein Archivfoto vom 6.Dezember 2021
DRAGAN TATIC / APA / picturedesk.com

Die Omikron-Variante breitet sich in Österreich mit hoher Geschwindigkeit aus und ist mittlerweile dominant. Die Zahl der Neuinfektionen ist in den letzten Tagen deutlich in die Höhe geschnellt, am Dienstag waren es etwa knapp 5.500 neue Fälle in nur 24 Stunden.

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen im Land und der bevorstehenden Omikron-Welle findet am morgigen Donnerstag, dem Dreikönigstag, ein Bund-Länder-Gipfel statt. Welche Maßnahmen dabei genau besprochen werden, ist aktuell noch nicht bekannt – Österreich wird aber wohl mit neuen Verschärfungen rechnen müssen.

Denn der deutliche Anstieg bei den Neuinfektionen dürfte wohl nur ein Vorbote gewesen sein. Experten gehen nämlich bereits seit Tagen davon aus, dass sich das Infektionsgeschehen in den nächsten Tagen und Wochen massiv beschleunigen wird. Die Regierung muss nun entscheiden, wie man die Omikron-Welle noch ausbremsen kann.

Lage "nach wie vor ernst"

Die Fachleute der Corona-Krisenkoordination GECKO haben jedenfalls noch am Dienstagabend über die aktuelle Lage im Land beraten. Da die Sitzungen des Gremiums der Verschwiegenheit unterliegen, sind nur wenige Informationen nach außen gedrungen. Konkrete Empfehlungen wurden laut Ö1 aber offenbar nicht formuliert.

Laut Informationen aus dem Umfeld der Teilnehmenden haben aber die verschiedenen Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse präsentiert. Dabei ging es dem Vernehmen nach unter anderem um eine Analyse der derzeitigen Situation, die Eigenschaften der aktuellen Virus-Variante und die Frage, wie man die Ungeimpften erreichen kann.

Auch die geplante Impfpflicht ab Februar war offenbar Thema, heißt es in dem Bericht. Doch welche Schlüsse die Regierung aus den Ergebnissen genau ziehen wird, ist noch völlig unklar. Die entscheidende Sitzung wird jedenfalls am 6. Jänner stattfinden. Die Lage sei laut GECKO "nach wie vor ernst".

FFP2-Maskenpflicht und 2G+

Verschärfungen dürften aber wohl unausweichlich sein! Der Epidemiologe Gerald Gartlehner ist sich jedenfalls sicher: "Ich denke, wir werden ganz sicher Rekordzahlen erreichen." Damit Omikron die Corona-Fälle in Österreich aber nicht völlig explodieren lässt, werden wohl neue Maßnahmen kommen.

Nach der SPÖ-Klausur meinte etwa Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), dass die FFP2-Maskenpflicht ausgeweitet werden könnte. Und auch die Teilnehmerzahl bei Events dürfte wohl weiter reduziert werden. Im Raum steht zudem auch eine Ausweitung der PCR-Tests – also PCR-Tests als Eintritt in die Gastronomie, in Kultur oder auch am Arbeitsplatz. Im Klartext: überall 2G+!

Mit den Verschärfungen soll erreicht werden, dass die kritische Infrastruktur in Österreich nicht zusammenbricht. Wie "Heute" bereits im Dezember berichtete, bereiten sich Supermärkte und Schulen jedenfalls bereits seit geraumer Zeit auf mögliche Personal-Ausfälle vor.

Lockerung der Quarantäne-Regeln?

Da Omikron ansteckender als bisherige Varianten ist, könnten bald zudem sehr viele Personen in Quarantäne sein. Aus diesem Grund wird seit Tagen über eine Lockerung der Quarantäne-Regeln nachgedacht. Laut Gartlehner könnte diese auf vier oder gar drei Tage zurückgehen, denn sonst "ist bald halb Österreich in Quarantäne".

Der Experte kann sich zudem auch durchaus vorstellen, dass Infizierte ohne Symptome auch weiterhin in die Arbeit gehen. "Das wäre sicher eine Überlegung, man muss aber eine Balance finden", stellt Gartlehner in der "Zeit im Bild 2" klar. Eine Möglichkeit wäre auch, die Gültigkeitsdauer des "Grünen Pass" zu verkürzen, dann würden sich wohl mehr Personen ihren dritten Stich holen.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>28.04.2024: Lehrer warnt: "Tropfen, der Fass zum Überlaufen bringt".</strong> Die Schulen haben, insbesondere in Wien, derzeit mit scheinbar unlösbaren Problemen zu kämpfen. Nun packt ein Lehrer aus. <strong><a data-li-document-ref="120033730" href="https://www.heute.at/s/lehrer-warnt-tropfen-der-fass-zum-ueberlaufen-bringt-120033730">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
    28.04.2024: Lehrer warnt: "Tropfen, der Fass zum Überlaufen bringt". Die Schulen haben, insbesondere in Wien, derzeit mit scheinbar unlösbaren Problemen zu kämpfen. Nun packt ein Lehrer aus. Weiterlesen >>
    ORF2