Österreich-News

ApresSki verursacht 80 Prozent der Freizeit-Infektionen

Auch nach zwei Jahren Pandemie sind die Skigebiete weiter stark in der Kritik. Eine Studie bestätigt die Befürchtungen rund um Apres-Ski-Partys. 

Tobias Kurakin
Teilen
Wie schon 2020 ist auch 2022 Apres Ski hauptverantwortlich dafür, dass Infektionszahlen steigen.
Wie schon 2020 ist auch 2022 Apres Ski hauptverantwortlich dafür, dass Infektionszahlen steigen.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Bereits im März 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie in Österreich hatte sich Apres-Ski einen schlechten Ruf erwirtschaftet. Die Feiern nach dem Skifahren sorgten für steigende Infektionszahlen und auch zwei Jahre nach Ischgl sind in Skigebieten die Inzidenzen höher als die Berge. 

AGES veröffentlicht internes Papier 

Ein internes Protokoll der AGES, das von der APA durchgearbeitet wurde, bestätigt, dass Apres-Ski auch 2022 zu einem hohen Maß schuld an vielen Infektionen ist. Wie eine Vertreterin der AGES der Ampel-Kommission mitteilte, sind zwischen 70 und 80 Prozent der Infektionen im Sektor Freizeit auf Apres-Ski zurückzuführen. 

Wie die Cluster-Analyse der Gesundheitsbehörde bestätigt, sind Ansteckungen beim Gondelfahren oder bei der Anreise in Öffis eine Seltenheit. Grund dafür sind die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die währenddessen gelten. Wie ein Vertreter des Tourismus in Vorarlberg zugibt, würden jedoch auf der Hütte die meisten Hemmungen fallen. 

Köstinger sieht 2G als Schlüssel zum Erfolg 

Die AGES geht davon aus, dass die Cluster, die sich in Tirol und Salzburg bildeten, maßgeblich für viele Ansteckungen im ganzen Land verantwortlich sind. Die Tourismusbranche hofft nach wie vor auf sinkende Zahlen. Die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger sieht zudem die 2G-Regel als Schlüsselweg den Wintertourismus durchzuführen. 

Wirtschaftskammer-Spartenobmann Robert Seeber ist jedoch bereits pessimistisch. Ihm zufolge hängt die Wintersaison an einem "seidenen Faden". Zuletzt hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) Österreich wieder als Hochrisikogebiet für deutsche Urlauber eingestuft. Köstinger meint dennoch: "Wer geimpft ist, kann jederzeit einen sicheren und erholsamen Urlaub in Österreich verbringen.“