Gesundheit

Neue Studie: Dieser Impfstoff ist gegen Omikron nutzlos

Der in China hergestellte Corona-Totimpfstoff Sinovac, der bereits in 48 Ländern zum Einsatz kommt, versagt allein gegen die Omikron-Variante.

Jochen Dobnik
Teilen
Der in China hergestellte Impfstoff Sinovac wird u.a. auch in Russland (Foto: Moskauer Corona-Klinik) verimpft. 
Der in China hergestellte Impfstoff Sinovac wird u.a. auch in Russland (Foto: Moskauer Corona-Klinik) verimpft. 
Vladimir Gerdo / Tass / picturedesk.com

Laut einer Studie der Yale University hilft der in China hergestellte Corona-Totimpfstoff Sinovac, der im Vorjahr von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Notfallzulassung erhalten hat und seitdem in 48 Ländern zum Einsatz kommt, nicht allein gegen die zirkulierende Omikron-Variante.

Wie funktioniert der Totimpfstoff?
Der Proteinimpfstoff enthält dem SARS-CoV-2-Virus ähnliche Partikel mit Corona-Eiweiß ("Spike-Protein"), die im Labor aus Mottenzellen hergestellt werden. Dadurch soll das Immunsystem angeregt werden, Abwehrkräfte gegen eine Infektion zu bilden. Die Antikörper und Immunzellen können gegen Corona schützen, indem sie zusammenarbeiten, um das Virus abzutöten, seinen Eintritt in die Körperzellen zu verhindern und infizierte Zellen zu zerstören.
Um eine ausreichende Immunreaktion zu erreichen, sind auch Wirkverstärker, sogenannte Adjuvanten, beigesetzt

Eine Analyse des Blutserums von 101 Personen aus der Dominikanischen Republik hat ergeben, dass die Infektion mit Omikron zu keiner Bildung von neutralisierenden Antikörpern führt. Die Betroffenen hatten zwei Impfungen mit Sinovac erhalten. Die Werte der Antikörper stiegen nur bei jenen an, die auch eine Booster-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer bekommen hatten.

Diese Studienergebnisse, welche nun im "Nature Medicine" veröffentlicht wurden, werden die weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung von Omikron schwieriger machen, so die Yale-Wissenschaftler. Eine zusätzliche Booster-Impfung, möglicherweise auch zwei, werden laut der Seniorautorin Akiko Iwasaki in Regionen notwendig sein, wo vorwiegend Sinovac eingesetzt worden ist.

In Österreich nicht zugelassen, aber ...

Hierzulande kommen die chinesischen Vakzine nicht zum Einsatz. Die Caritas fordert jedoch eine vorläufige Anerkennung des Corona-Impfstoffs im Rahmen der geplanten Impfpflicht. Sie befürchtet akute Versorgungsengpässe in der Pflege durch 24-Stunden-Pfleger aus Osteuropa, sollten besagte Impfstoffe ausgeschlossen werden. Sinovac ist durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) nicht offiziell in der EU zugelassen und daher nicht kompatibel mit dem Grünen Pass.