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Feiertag für alle? Streit um Karfreitag neu entbrannt

Auch drei Jahre nach der umstritten Regelung um den Karfreitag kehrt keine Ruhe ein. Nun drängen Katholiken und Protestanten auf eine Änderung. 

Tobias Kurakin
Ist der Karfreitag nun ein Feiertag oder nicht? - News | heute.at
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Seit 2019 gilt der Karfreitag für evangelisch-gläubige Menschen in Österreich nicht mehr als Feiertag. Damit entstand eine heftige Diskussion, die bis zum heutigen Tag nicht zur Ruhe gekommen ist. Nun hat sich abermals der steirische Landeschef Hermann Schützenhöfer (ÖVP) dazu geäußert.

Schützenhöfer spricht sich für neue Lösung aus

"Die Evangelischen im Lande wurden mit der neuen Regelung brüskiert. Das ist nicht in Ordnung", sagt Schützenhöfer gegenüber der "Kleinen Zeitung". Es sei nun an der Zeit, endlich eine zufriedenstellende Lösung für alle Seiten zu finden, meinte der Landeschef, der auch darauf verwies, dass der Karfreitag nicht für Protestanten, sondern auch für Katholiken von zentraler Bedeutung ist.

Der steirische Superintendent der evangelischen Kirche Wolfgang Rehner hatte bereits 2018 gefordert, dass der Karfreitag für alle Bürgerinnen und Bürger ein Feiertag sein sollte. Er begründet seinen Vorschlag damit, dass "Jesus nicht nur für die Evangelischen, sondern für alle gestorben ist". Der persönliche Feiertag, der 2019 eingeführt wurde, ist "eine Nicht-Lösung, die politisch als Lösung verkauft wurde", so Rehner.

Auch einen möglichen Tausch mit dem Ostermontag oder dem Pfingstmontag, wie es bereits diskutiert wurde, lehnt Rehner ab: "Der Sinn christlicher Feiertage ist nicht ein Tauschgeschäft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer". Er hält zudem fest, dass der Karfreitag für die Evangelischen "identitätsstiftend" sei. 

Unterstützung bekommt Rehner nicht nur von Landeshauptmann Schützenhöfer, sondern von der Katholischen Kirche. Diese betont, dass der Karfreitag zwar kein freier Tag mehr sei, aber dennoch einer der höchsten Feiertag für Christinnen und Christen. 

Persönlicher Feiertag als Alternative 

Die Koalition aus ÖVP und FPÖ hatte 2019 trotz diversen Widerstand den Karfreitag aus dem Feiertagskalender gestrichen. Zuvor war dieser Tag für Altkatholiken und Evangelische arbeitsfrei. Stattdessen wurde ein "persönlicher Feiertag" eingeführt, den sich Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer nehmen können, dieser zählt aber zum fünfwöchigen Urlaubsanspruch und ist nicht extra ausgegliedert. 

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