Reisen

In Venedig müssen Touristen bald Eintritt zahlen

In der Pandemie hat Venedig beschlossen, in Sachen Tourismus neue Wege zu gehen. Besuche der Altstadt werden ab Sommer reservierungspflichtig.

Sabine Primes
Der Markusplatz in Venedig darf ab Sommer nur noch mit Voranmeldung besucht werden.
Der Markusplatz in Venedig darf ab Sommer nur noch mit Voranmeldung besucht werden.
Bild: Fotolia

Die italienische Lagunen-Stadt Venedig will bis zum Sommer Touristen verpflichten, ihren Ausflug in die Altstadt vorab zu reservieren. Ab 2023 sollten Besucher dann ein Ticket kaufen, um das historische Zentrum besichtigen zu können, sagte der Tourismus-Beauftragte Venedigs, Simone Venturini. Damit will die Kommune besser vorausplanen können, wie viele Menschen sich in der Stadt aufhalten werden. Im Laufe der Jahre hat der übermäßige Tourismus zu Überfüllung und schädlichen Auswirkungen auf die Stadt und ihre Umgebung geführt. Um den Tourismus zu bewältigen, wird Venedig nun die erste Stadt der Welt sein, die eine Eintrittsgebühr verlangt.

Rund um Ostern waren nach Medienberichten Hunderttausende Besucher in Venedig. An den beliebten Sehenswürdigkeiten wie dem Markusdom bildeten sich lange Schlangen. "Der Tourismus in Venedig geht wieder los", schrieb Bürgermeister Luigi Brugnaro am Ostermontag auf Twitter. "Heute haben viele verstanden, dass eine Buchung für die Stadt der richtige Weg für ein ausgewogenes Tourismusmanagement ist", erklärte er weiter.

Wer das Ticket (nicht) braucht

Laut dem US "Forbes"-Magazine müssen Besucher von Venedig ab Juni ihren Besuch buchen und je nach Saison eine Gebühr zwischen 3 und 10 Euro zahlen und soll ab 2023 dauerhaft eingeführt werden. Das Ticket für 2023 ist vor allem für Tagesausflügler in das Unesco-Weltkulturerbe wichtig. Wer ein Hotel in Venedig bucht, soll sich laut Venturini nicht darum kümmern müssen. Einheimische bräuchten das Ticket sowieso nicht. Viele von ihnen sind seit Jahren über den Massentourismus verärgert. Während der Corona-Pandemie brachen die Besucherzahlen deutlich ein, doch die Forderung war, für die Zukunft die Touristenströme besser zu kontrollieren.