Seit Tagen verschwunden 

Putin-Gegner Nawalny an "unbekannten" Ort gebracht 

Seit Tagen gibt es kein Lebenszeichen von dem inhaftierten Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. Er soll an einen unbekannten Ort gebracht worden sein. 

Putin-Gegner Nawalny an "unbekannten" Ort gebracht
Nawalny ist seit fast drei Jahren in Haft, seit er im Januar 2021 aus Deutschland zurückkehrte.
NATALIA KOLESNIKOVA / AFP / picturedesk.com

Das Rätsel um das Verschwinden von Russlands berühmtestem Gefangenen Alexej Nawalny ist auch nach gut einer Woche ungelöst. "Alexej ist international bekannt. Es ist unmöglich, sich vorzustellen, dass niemand weiß, wo er ist", sagt der Direktor der von Nawalny gegründeten Anti-Korruptions-Stiftung, Iwan Schdanow, im Exil in der EU.

Im bisherigen Straflager ist der 47-Jährige nicht. Schdanow ließ auch von russischen Medien gestreute Informationen prüfen, wonach der schärfste Gegner von Kremlchef Wladimir Putin vielleicht zu neuen Ermittlungen für das nächste Strafverfahren nach Moskau ins Untersuchungsgefängnis gebracht wurde. Aber Fehlanzeige.

Nawalnys Frau schlägt Alarm 

Auch eine Belohnung ist ausgelobt für Hinweise auf den Aufenthalt des Kremlgegners. Die Bundesregierung, die EU und die USA zeigen sich besorgt, weil der international als politischer Gefangener anerkannte Nawalny auch gesundheitlich angeschlagen ist. "Alexej wird vermisst", schlägt nicht zuletzt seine Frau Julia Nawalnaja bei Instagram Alarm. Das Paar hat zwei Kinder.

Nawalny ist seit fast drei Jahren in Haft, seit er im Januar 2021 aus Deutschland zurückkehrte – und noch auf dem Flughafen in Moskau festgenommen wurde. Er hatte sich zuvor in der Berliner Charité nach einem Giftanschlag behandeln lassen. Bis heute sind er und sein Team überzeugt, dass ein von Putin gesteuertes Killerkommando des Inlandsgeheimdienstes FSB hinter dem Attentat mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok steckt. Der Kreml weist das zurück. Erst im August war seine Haft wegen angeblichen Extremismus in einem weiteren als politische Inszenierung kritisierten Verfahren auf 19 Jahre erhöht worden.

Verschwinden ein Zufall?

Dass Nawalnys Verschwinden nun ausgerechnet mit dem Start von Putins nächster Kandidatur um das Präsidentenamt bei der Wahl am 17. März zusammenfällt, hält kaum jemand für einen Zufall. Am 7. Dezember hatte das Team um Nawalny die Kampagne "Russland ohne Putin" gestartet. Die Kremlgegner rufen die Bürger auf, für beliebige Kandidaten zu stimmen – nur nicht für Putin, der extra die Verfassung hatte ändern lassen, um wieder antreten zu können.

Die Wahlen seien zwar eine Parodie. "Aber jedwede Wahlen, auch die gefälschtesten, sind eine Zeit des Zweifelns. Die Leute denken darüber nach, wer an der Macht ist und warum", heißt es auf der Internetseite zu der Aktion. Hauptaufgabe der Opposition und der ehrlichen Bürger sei es deshalb, auf diese Zweifel einzugehen, den Leuten klarzumachen, dass Putin dem Land schade.

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    Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com
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