Life

Wenn alles wichtiger ist als Essen

Heute Redaktion
Teilen

Gut, wir haben alle schon mal das Mittagessen ausgelassen, weil eine Pause einfach nicht machbar war. Der stressbedingte Verzicht von Mahlzeiten kann aber ernsthafte Krankheitsausmaße annehmen. So ist die Welt der Essstörungen wieder um eine reicher: Stressorexie.

Gut, wir haben alle schon mal das Mittagessen ausgelassen, weil eine Pause einfach nicht machbar war. Der stressbedingte Verzicht von Mahlzeiten kann aber ernsthafte Krankheitsausmaße annehmen. So ist die Welt der Essstörungen wieder um eine reicher: Stressorexie.

Sie tritt vorrangig bei Frauen zwischen 20 und 40 Jahren auf, die in ihrer Arbeit aufgehen, und keinesfalls weniger arbeiten möchten. Sie versuchen perfekt zu sein: sexy, schlank und modisch gekleidert. Sie wollen in ihrem Beruf glänzen und eine perfekte Mutter und Ehefrau sein. Sie wollen alles.

Schleichender Verlauf

Während Magersucht und Bulimie durch psychische Probleme ausgelöst werden und meist von einem verzerrten Selbstbild ausgehen, sind bei der Stressorexie ältere, motivierte und intelligente Frauen mit hohen Erwartungen an sich selbst, betroffen. Stress schlägt vielen Menschen auf den Magen. Dann bleibt das Hungergefühl aus. Auf das Essen vergessen die Betroffenen schlichtweg oder sie lassen es bewusst aus, um Zeit für andere Dinge zu gewinnen.

Zeit sparen durch Nicht-Essen

Adrian, Psychiater am Cygnet Hospital in Harrow, einer privaten psychiatrischen Klinik, vermutet das Problem in der vermischten Geschlechterrolle. Mithalten ist oberste Priorität, dazu wird Zeit gespart wo es nur möglich ist. Betroffene bringen nicht nur Job und Familie unter Ihre Kontrolle sondern auch Ihren Bauch. Essen bzw. Nicht-Essen wird so zum Ventil. Nahrungsmittel seien das Einzige, das Stressorexisten steuern könnten, berichtet die dailymail.

Angst führt zu Appetitlosigkeit

Aber warum haben Stressorexisten nach dem strapaziösen Tag keinen Hunger? Stress schlägt vielen Menschen auf den Magen und dadurch bleibt das Hungergefühl aus. Angstgefühle können tatsächlich zu Appetitlosigkeit führen, weiß Stafford Lightman, Professor für Medizin an der Universität Bristol: "Wenn Sie sich ängstlich fühlen, gibt Ihr Gehirn ein Hormon ab, auf dass das Nervensystem reagiert. Eine der Auswirkungen ist der Verlust des Appetits."

,  wie Sie sich daheim entspannen können.

Elisabeth Mondl