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Rechte manipulierten FB vor der Nationalratswahl

Gruppierungen wie die "Identitären" streuten laut einer Studie auch in Österreich gezielt Hass im sozialen Netzwerk.

Heute Redaktion
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Eine kleine Minderheit ist laut Studie auf Facebook besonders laut.
Eine kleine Minderheit ist laut Studie auf Facebook besonders laut.
Bild: Montage

Nicht nur russische Botfarmen versuchen, mit Facebook Stimmung zu machen und sogar Wahlen zu beeinflussen: Auch in Österreich gibt es Gruppen, die verzerrend auf das soziale Netzwerk einwirken. Das hat eine Studie des IT-Experten Philip Kreißel ergeben, die dem NDR vorliegt.

Demzufolge ist eine sehr kleine Minderheit der Nutzer für einen Großteil der Hasspostings auf Facebook verantwortlich. Fünf Prozent der Konten verteilen 50 Prozent der "Likes" bei Hasskommentaren. Die meisten besonders aktiven Accounts lassen sich der deutschen Rechtspartei AfD und den rechtsextremen "Identitären" in Österreich zuordnen.

Rechte Aktion vor der Nationalratswahl

Laut Julia Ebner vom Institute for Strategic Dialogue versuchen die rechten Gruppierungen gezielt, "die Facebook-Algorithmen zu manipulieren – dazu einigen sie sich auf Uhrzeiten und Hashtags, um diese in die Toptrends zu katapultieren". Eine solche Aktion habe es auch vor der österreichischen Nationalratswahl gegeben. Auch deutsche Rechtsextreme hätten daran teilgenommen.

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"Was wir in den Statistiken sehen, ist vor allem eine monumentale Täuschung", so Kreißel zum NDR. Dadurch entstehe der Eindruck, dass bestimmte Themen ein große Öffentlichkeit beschäftigen würden. In Wirklichkeit treibt eine aktive Minderheit ihr Spiel mit dem Facebook-Algorithmus. Dieser wählt aus, welche Beiträge als interessant eingestuft und an die Nutzer ausgespielt werden. (red)