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Warum winkt die japanische Glückskatze eigentlich?

Sie braucht weder Strom noch Batterie, und trotzdem bewegt sich ihre Pfote nach oben und unten. Doch winken tut das beliebte Souvenir nicht.

Heute Life
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Katzenfiguren in verschiedenen Farben, von denen jede auf ihre eigene Art Glück bringen soll.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Katzenfiguren in verschiedenen Farben, von denen jede auf ihre eigene Art Glück bringen soll.
Getty Images/iStockphoto

Sie ist ein beliebtes Souvenir: die "Winkekatze". Ihren Ursprung hat sie aber nicht, wie viele Menschen meinen in China, sondern in Japan. Die internationale Ausgabe von "National Geographic" widmete sich der "Winkekatze" in einem ausführlichen Bericht. Dort wird auch mit dem Mythos aufgeräumt, dass die Katze jemandem zuwinkt.

Doch was soll die Pfotenbewegung denn wirklich bedeuten? Gegenüber "Travelbook" erklärt Tessa-Karina Inoue, die seit mehreren Jahren in Japan lebt, was die Bewegung tatsächlich bedeutet. "Die Geste bedeutet 'Anlocken'. Vor Restaurants stehen die Katzen meist, um Gäste auf sich aufmerksam zu machen und hinein zu locken." Auch im Alltag verwenden Japanerinnen und Japaner diese Geste, um jemanden zu sich zu locken. Japaner würden dazu die Hand auf Kopfhöhe halten, die Handfläche zeigt nach vorne, und dann die Hand nach oben und unten bewegen.

Die Legende der "Winkekatze"

Der Ursprung der "Winkekatze" ist von verschiedenen Theorien und Legenden umgeben. Eine der weitverbreitetsten Legenden besagt, dass während der Edo-Zeit (1603–1868) im Gotoku-ji-Tempel in Tokio eine besondere Katze geboren wurde. Nach dieser Legende soll die Katze durch eine winkende Bewegung den damaligen Regionalherrscher Tama Naotaka Li dazu verleitet haben, in einen alten Tempel zu gehen, wodurch er vor einem tödlichen Blitzeinschlag gerettet wurde. Als Zeichen seiner Dankbarkeit für die Rettung seines Lebens machte der Herrscher die Katze zum Schutzpatron des Tempels.

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die "Winkekatze" in Japan weit verbreitet und verbreitete sich von dort aus in die ganze Welt. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Katzenfiguren in verschiedenen Farben, von denen jede auf ihre eigene Art Glück bringen soll.

Die Farbe ist entscheidend

Wenn jemand beispielsweise Angst vor einem Verkehrsunfall hat, könnte er eine blaue Katze wählen. Rosa Katzen hingegen sollen Glück in der Liebe bringen. Die wohl berühmteste unter den "Winkekatzen" ist die goldfarbene Variante, die Wohlstand anziehen soll. Es ist jedoch anzumerken, dass diese Figuren hauptsächlich in touristischen Gebieten zu finden sind und im Alltag in Japan weniger verbreitet sind, wie von der in Japan lebenden Tessa-Karina Inoue bemerkt wird.