Klimaschutz

"Anti-Greta" meckert über Aufdecker-Journalisten

Die 19-jährige YouTuberin reagiert verschnupft auf eine investigative Recherche, in der die Methoden eines US-Thinktanks offen gelegt werden.

Heute Redaktion
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Wie berichtet, hat die Szene der Klimawandel-Leugner neuerdings eine eigene "Anti-Greta", die 19-jährige Deutsche Naomi Seibt. Sie lebt in Münster, ist AfD-Fan und verbreitet auf YouTube unter anderem rechtskonservative Ansichten. Der US-Thinktank Heartland Institute will sie als Influencerin gegen das Weltklimaabkommen aufbauen.

Die Methoden der Lobby-Organisation wurden kürzlich durch eine Undercover-Recherche von "Correctiv" und "Frontal 21" aufgedeckt. Wie Reporter Katarina Huth im "Heute"-Interview verriet, hatte ein Vertreter des Heartland Institute ihr ein Angebot gemacht. Gegen eine Spende von 500.000 Euro wolle er eine Desinformationskampagne mit pseudowissenschaftlichen Thesen gegen den deutschen Dieselkurs lancieren. Dabei könne man auch einer YouTuberin Stichworte vorgeben, die sie in Videos vortragen solle. Der Name dieser jungen Frau: Naomi Seibt.

"How dare you"

In einem Video mit dem Titel "How dare you" (in Anspielung auf Greta Thunberg) reagierte die 19-Jährige auf die Enthüllungen. Transparent ist das Video immerhin. Gleich am Anfang wird das Logo des Heartland Institute eingeblendet. Die junge Frau beklagt eine "Meinungsdiktatur" und den Undercover-Einsatz der "Spitzel". Sie hätte nichts zu verstecken, lasse sich aber nicht terrorisieren.

Das Heartland Institute wird unter anderem von der Tabak- und und Erdölindustrie finanziert und bemüht sich nach Kräften, Zweifel an den gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel zu säen. Unter anderem wurde eine eigene pseudo-"wissenschaftliche" Organisation gegründet, um den offiziellen Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen zu untergraben. Das schrieb das Institut selbst in einem Budgetplan für das Jahr 2012.