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"Freund zum Mieten" boomt bei Chinesinnen zu Neujahr

Heute Redaktion
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Das chinesische Neujahr, das seit Montag gefeiert wird, ist in China traditionell Zeit für Familienfeiern. Um von aufdringlichen Verwandten nicht als "hoffnungsloser Fall" abgestempelt zu werden, greifen viele chinesische Single-Frauen zu mietbaren Freunden, um die Illusion zu wahren.

Das chinesische Neujahr, das seit Montag gefeiert wird, ist in China traditionell Zeit für Familienfeiern. Um von aufdringlichen Verwandten nicht als "hoffnungsloser Fall" abgestempelt zu werden, greifen viele chinesische Single-Frauen zu mietbaren Freunden, um die Illusion zu wahren.

Seit Montag feiert man in China das neue Jahr. Vielerorts ist das die Gelegenheit für Familientreffen, auf denen über das vergangene Jahr Bilanz gezogen und das nächste geplant wird. Besonders alleinstehende Frauen müssen sich im nach wie vor sehr patriarchalen Reich der Mitte Fragen gefallen lassen.

Gerade in ländlicheren, konservativen Familien zählt die Frau nach wie vor hauptsächlich als Mutter, Berufstätigkeit hat wenig Ansehen. Insbesondere berufstätige Singles müssen sich deshalb von der Verwandtschaft vor allem Fragen nach Beziehung und Familienplanung gefallen lassen. Unverheiratete werden prinzipiell mit wenig schmeichelhaften Bezeichnungen bedacht.

Angebote starten bei 135 Euro

Kein Wunder also, dass die Nachfrage nach falschen Lebensgefährten zum Mieten hoch ist. Chinesen bieten ihre Dienste als Ersatzfreund in chinesischen sozialen Netzwerken an. Die Mietpreise starten bei 1.000 Yuan (rund 153 Euro).

Bei dem Service geht es auch wirklich ausschließlich um moralische Unterstützung durch Täuschung der Verwandten. Mit Prostitution oder Escort-Diensten hat das Angebot nichts zu tun, wie die jungen Anbieter betonen. Trotzdem greifen soziale Netzwerken und Online-Marktplätze bei Miet-Angeboten inzwischen hart durch.

Auch Single-Männer leiden

Nicht nur junge Frauen leiden unter dem Erwartungsdruck ihrer Verwandtschaft. Auch junge Männer leiden zusehends unter dem sozialen Druck. Sie stehen allerdings mit Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung noch schlechter da. Durch die langjährige Ein-Kind-Politik gibt es im Milliardenstaat übersteigt die Zahl der unverheirateten Männer die der Frauen um mehrere Millionen.