Community

"Hosen"-Fans sauer auf Veranstalter und Polizei

Heute Redaktion
Teilen

Für viele ist es das Konzertereignis des Jahres: Die Toten Hosen spielen am 20. und 21. Juni unplugged im Wiener Burgtheater. Am Dienstag begann der um 8 Uhr früh der Vorverkauf, um 7 Uhr sah standen die Leute bereits an, wie man es sonst nur von den Vatikanischen Museen in Rom oder dem Louvre in Paris kennt.

Für viele ist es das Konzertereignis des Jahres: . Am Dienstag begann der um 8 Uhr früh der Vorverkauf, um 7 Uhr sah standen die Leute bereits an, wie man es sonst nur von den Vatikanischen Museen in Rom oder dem Louvre in Paris kennt.

Campino und seine "Jungs" feiern heuer zwar schon ihr 30-jähriges Jubiläum, doch die Fans halten ihnen auch weiterhin die Treue - und stellen sich stundenlang an, um im Burgtheater dabeizusein. Schon 2005 und 2009 bespielten die "Hosen" das Haus am Ring, das Ergebnis kann man auch auf DVD bewundern. Damals wie heute waren die Karten in Rekordzeit weg, offenbar wollen auch Punk-Fans hin und wieder gern auf roten Plüschsesseln sitzen und verzichten dafür auch auf Mashpit und Bier-Schütterei. Auch Heute.at-Leserreporter Jürgen Otzelberger stand sich die Beine in den Bauch - und nutzte die Zeit, um uns ein Foto zukommen zu lassen.

Vorwürfe gegen Burgtheater: "Desaströse Organisation"

Der Vorverkauf hat am Dienstag, in den Morgen- und Vormittagsstunden vor dem Wiener Burgtheater für tumultartige Szenen und laut Polizei für "einige lautstarke Unmutskundgebungen" gesorgt. Heftige Vorwürfe gegen das Burgtheater werden von Fans erhoben, die "eine desaströse Organisation" des Vorverkaufs bemängeln. "So wie diese Konzerte promotet wurden, müsste eigentlich klar gewesen sein, dass es einen großen Ansturm geben wird", hieß es seitens einer Augenzeugin. Fans campierten über Nacht am Ring

"Es dürften einige bereits seit gestern um 19.30 Uhr vor dem Burgtheater ausgeharrt haben", so Andreas Zenker, Pressesprecher des Roten Kreuzes, das eine Frau nach einem Schwächeanfall vor Ort versorgen musste. Augenzeugen sprechen von mehreren Ohnmachtsanfällen. "Wir haben das unterschätzt. Wir haben nicht gedacht, dass sich die Menschen so früh anstellen werden", erklärte Konstanze Schäfer, die Pressesprecherin des Burgtheaters. Man habe zwar neben den eigenen Ordnern den Einsatz von zehn Security-Männer und Absperrungen geplant, aber erst ab 6 Uhr: "Unser Fehler war: Wir sind zu spät raus."

1500-3000 Fans hofften auf Tickets

Gegen 6.30 Uhr wurde die Lage unter den Wartenden (die Polizei spricht von 1500 Personen, Augenzeugen schätzen die Zahl auf das Doppelte) prekär. Seitens der Polizei wurden Kräfte, die bereits am Ring anlässlich einer Demonstration zum Thema "Bildungstag" im Einsatz waren, abgezogen, um die Lage zu beruhigen. Ebenso mussten Mitarbeiter der Wiener Linien die Straßenbahn-Gleise frei machen.

Zu wenig vorbereitet

"Am Eingang des Burgtheaters standen lediglich zwei oder drei Polizeiabsperrgitter, die natürlich nicht ausreichten, um die Massen zu bändigen. Die Leute schoben sich von hinten vor, es war ein wahnsinniges Gedränge", sagte eine weitere Augenzeugin. "Spätestens da hätte ich mir erwartet, dass der Vorverkauf abgeblasen wird." Im Burgtheater macht man dagegen das "undisziplinierte Verhalten einer kleinen Gruppe" für das "plötzliche Chaos" verantwortlich - eine Wortwahl die von vielen Fans heftig kritisiert wurde.

Seit 11.39 Uhr ausverkauft

Der Kartenverkauf begann schließlich planmäßig um 8 Uhr. "Es waren nur zwei Kassen geöffnet, die Polizei ließ immer nur zwischen drei und fünf Personen ins Theater rein. Das schlimmste war, dass man in der Menschenmasse überhaupt keine Informationen bekam." Laut Burgtheater waren die 1600 aufgelegten Karten um 11.39 Uhr verkauft.

2. Chance: Nova Rock

Wer nun traurig ist, weil er die deutsche Kult-Band auch sehen wollte, aber nicht schnell genug überzuckert hat, was sich Ende Juni im Burgtheater abspielt, muss nicht verzweifeln. Die Band feiert ihr Jubiläum auch am 9. Juni auf dem - und dafür sind noch Karten zu haben.