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"Hunde sprangen Vollgas gegen fahrenden Zug"

Eine Augenzeugin beobachtete, wie am Dienstag zwei kleine Hunde in Romanshorn gegen einen fahrenden Zug rannten. Sofort eilte sie zur Hilfe.

Heute Redaktion
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Am Dienstag beobachtete Patrizia Giezendanner, wie zwei kleine Hunde unter einer Barriere hindurch auf das Gleis und gegen einen Zug sprangen. Einer der beiden Hund blieb schwer verletzt liegen.
Am Dienstag beobachtete Patrizia Giezendanner, wie zwei kleine Hunde unter einer Barriere hindurch auf das Gleis und gegen einen Zug sprangen. Einer der beiden Hund blieb schwer verletzt liegen.
Bild: Google Street View

"Ich war am Dienstagmorgen in Romanshorn [Schweizer Gemeinde am Bodensee, Anm.] auf dem Nachhauseweg vom Chiropraktiker und musste bei der Barriere am Bahngleise warten. Plötzlich sprangen zwei kleine Hunde Vollgas an mir vorbei gegen den fahrenden Zug", schildert Patrizia Giezendanner gegenüber dem Schweizer Nachrichtenportal "20 Minuten". Sie habe noch versucht, ihnen nachzurennen und zu rufen. Doch da sei es schon zu spät gewesen.

Sie sei dann genauer schauen gegangen, wobei einen schwer verletzten Hund am Boden entdeckte. "Ich war schockiert. Es hatte ihn offenbar an den Steinpfosten geschleudert. Er blutete aus den Augen, dem Mund und der Nase", berichtet die 38-Jährige.

Vermutlich seien die Hunde vom Spielen so abgelenkt gewesen, dass sie den Zug nicht bemerkten. Für sie sei sofort klar gewesen, dass sie dem Tier helfen muss: Sie habe den kleinen Hund zugedeckt, die Polizei verständigt und sich um ihn gekümmert: "Ich habe ihn gestreichelt und mit ihm geredet, damit er wach bleibt."

Polizei kam zur Hilfe

Kurz darauf sei die Polizei eingetroffen. Als sie ihnen die Situation erklärte, sei die Besitzerin mit dem anderen Hund aufgetaucht. Dieser sei offenbar heil davon gekommen. "Die Frau war schockiert, als sie den verletzten Hund gesehen hat und fragte, was passiert ist", so Zeugin. Weiter habe die Frau erwähnt, dass die beiden Hunde plötzlich davongelaufen seien.

Vor dem Schranken habe neben ihr auch noch ein Autofahrer gewartet. Als die Barriere hochging, sei er einfach weitergefahren. Das, obwohl er sie zuvor noch angeschrien habe, ob es ihre Hunde seien. "Das fand ich daneben. Wenn man so etwas sieht, muss man helfen oder zumindest schauen, was passiert ist", findet Giezendanner.

Sie postete den Vorfall später auf Facebook. Dort bedankte sie sich auch bei der Polizei. In der Kommentarspalte äußern User ihre Betroffenheit und geben viele positive Rückmeldungen über die sofortige Hilfe: "Ich hoffe, es kommt alles gut. Danke, dass du geholfen hast, das ist leider nicht mehr selbstverständlich", schreibt etwa eine Userin.

Kantonspolizei bestätigt Vorfall

Die Kantonspolizei Thurgau bestätigt den Vorfall. "Gegen 9.45 Uhr ging bei uns die Meldung ein, dass an der Hafenstraße ein Hund durch einen Zug verletzt worden sei", so Mediensprecher Daniel Meili. Eine Patrouille habe vor Ort die Halterin des Hundes ausfindig machen und benachrichtigen können. Diese habe den Hund mitgenommen.