Forscher sind auf dem Weg zur "Pille für den Mann" einen großen Schritt voran gekommen. Den australischen Wissenschaftern gelang es, zwei für den Transport des Spermas zuständige Proteine auszuschalten, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie hieß.
Forscher sind auf dem Weg zur "Pille für den Mann" einen großen Schritt voran gekommen. Den australischen Wissenschaftern gelang es, zwei für den Transport des Spermas zuständige Proteine auszuschalten, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie hieß.
Dass die Anti-Baby-Pille für die Frau hat, ist nichts Neues. Forscher aus Australien lassen nun die Männerwelt aufhorchen: Sie haben die Proteine in männlichen Muskelzellen, die den Sperma-Transport während der Ejakulation kontrollieren, nun genetisch so verändert, dass das Ergebnis "vollständige männliche Unfruchtbarkeit" sei, erklärte der Forscher Sabatino Ventura von der Monash University in Melbourne.
Sexuelle Gesundheit nicht gefährdet
Bei dieser nicht hormonellen Methode werde weder die langfristige Lebensfähigkeit des Spermas, noch die "sexuelle oder allgemeine Gesundheit" der männlichen Mäuse geschädigt. "Das Sperma ist da, aber der Muskel erhält nicht die chemische Botschaft zum Transport", erklärte Ventura, der überzeugt ist, dass seine Methode keine Beeinträchtigungen für den Mann haben werde.
Pille könnte in 10 Jahren Realität sein
Ventura, der für die Studie auch mit Wissenschaftern der britischen Universität Leicester zusammenarbeitete, will nun den genetischen Prozess chemisch nachbilden, um ihn beim Menschen anzuwenden. In etwa zehn Jahren könnte es nach seiner Einschätzung soweit sein für die "Pille für den Mann". "Der nächste Schritt ist jetzt die Entwicklung eines oral einzunehmenden Medikaments, das effizient, sicher und leicht umkehrbar ist".
Bisherige Versuche bei der Entwicklung einer Verhütungspille für Männer waren entweder auf hormoneller Basis oder hatten unfruchtbares Sperma produziert. Solche Methoden können jedoch die sexuelle Aktivität beeinträchtigen und langfristige und potenziell irreversible Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben.