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"Skinny Check": neuer Magersucht-Trend im Netz

Auf Sozialen Netzwerken wie TikTok wird Magersucht weiterhin idealisiert und Jugendliche werden einer falschen Vorbildwirkung unterzogen.

Heute Redaktion
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Die Video-Plattform TikTok hat sich bereits ein polarisierendes Image erarbeitet. Während dort Postings von fettleibigen, homosexuellen oder behinderten Menschen downgegraded oder sogar gesperrt (!) werden, erzielt eine neue Magersucht-Challenge unter Jugendlichen bereits eine große Reichweite, ohne dass die Betreiber sich einschalten.

Ein positives Magersucht-Image

Mittlerweile wurden insgesamt über 40.000 Videos zur problematischen "Skinny Check"-Challenge gepostet. Mädchen führen einen Wettbewerb um den dünnsten Körper. Mit den Hashtags #ed und #edrecovery sprechen sie ihre vorhandene oder gerade überstandene Essstörung an. Die Betreiber ergreifen bislang keinerlei Maßnahmen.

Der "Trend" erinnert an "Pro Ana", das kurz für Anorexia steht und Anfang der 00er-Jahre auftauchte. Damals unterstützten sich Menschen in Foren dabei, so wenig wie möglich zu essen und so viel wie möglich zu trainieren.

Essstörungen werden glorifiziert



Die sozialen Medien, stehen gemeinsam mit Model-Casting-Sendungen schon lange in Verruf, Kinder und Jugendliche zu ungesunden Verhaltensweisen zu animieren und möglicherweise die Ausprägung von Essstörungen zu fördern. Magersucht wird dort als positiv dargestellt und ein vermeintlich perfektes Aussehen noch mit Reichweite belohnt.

Gerade Teenager befinden sich in einer verletzbaren, beeinflussbaren Ausgangslage. Sensibilität gegenüber kritischer Darstellungsweisen und Verharmlosungen von Kranheitsbildern und Extremen sucht man im Netz bisher noch vergebens.