Politik

"Strache ist ruhig, stört den Wahlkampf nicht"

Heute Redaktion
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Ibiza, Strache-Comeback und PR-Gags. Auch im zweiten Teil der "Öffi-Talks" ging es wieder richtig zur Sache. Diesmal begleiteten wir FPÖ-Chef Norbert Hofer in die Wiener Innenstadt.

Wir treffen Norbert Hofer beim Zentralfriedhof in Wien, dann fahren wir mit der 71er in Richtung Zentrum. Von Beginn an ist klar: Der FP-Chef polarisiert, auch bei den Passanten in der Bim. Einige wünschen dem 48-Jährigen "Viel Glück", wieder andere rufen beim Aussteigen laut "SPÖ, SPÖ" in Richtung des blauen Parteichefs. Das Verhältnis ist ungefähr 50:50.

Dessen ungeachtet bleibt Hofer im Interview cool und betont freundlich. Und er gibt zu: Nach dem Aus für Türkis-Blau "knabbert's natürlich am Vertrauen" zur ÖVP und zu Sebastian Kurz. Dennoch bleibt Hofer dabei: "Entweder eine Koalition mit der VP, oder Opposition!"

Ein Knackpunkt für eine Neuauflage von Türkis-Blau ist Ex-Innenminister Herbert Kickl. Den will VP-Chef Kurz ja nicht mehr als Innenminister aufstellen. Für Hofer unverständlich: "Ich glaube nicht, dass das Nein zu Kickl für Kurz eine Herzensangelegenheit war. Da ist viel Druck von außen gekommen." Der FP-Chef hofft jedenfalls, dass man nach der Wahl "wieder ruhiger" über Kickl sprechen könne.

Emotional wird Hofer, als es um die Westbahn-Anzeige gegen seine Person geht. "Das ist ein reiner PR-Gag des Herrn Haselsteiner." (Der Neos-Großspender ist Miteigentümer der Westbahn, Anm.) Auch wenn Hofer Haselsteiner als Unternehmer schätzt: "Seine politische Einmischung nervt mich gewaltig!"

Woran denkt der FP-Chef aktuell, wenn er das Wort "Ibiza" hört? "Daran, dass ich schon wieder die Kastanien aus dem Feuer holen muss." Zu Vorgänger Strache habe er aktuell "keinen Kontakt mehr". Strache sei aber "jetzt sehr ruhig und stört den Wahlkampf nicht". Ein mögliches Comeback von Strache ist für Hofer aber "Zukunftsmusik". Zuerst müssten alle Verfahren gegen ihn abgeschlossen werden.

Lachen muss Hofer dann über die Frage, ob das Video mit ihm und Kurz bei einer Paartherapie auf ein Umdenken der Blauen in Bezug auf die Homo-Ehe hindeuten soll: "Jeder soll leben, wie er das für richtig empfindet." Bei der Ehe sei das aber "eine andere Sache". Sie soll dem Schutz der Kinder dienen.

Sonst? "Ich wäre gerne mal mit Ghandi auf ein Bier gegangen. Aber ich bezweifle, dass er eines getrunken hätte."