Life

"Wait Watchers": Fotoprojekt zeigt Reaktion auf Über...

Heute Redaktion
Teilen

Abstossende Blicke, lächerliche Grimassen und verstörendes Augenrollen - Vor vier Jahren nahm die Fotografin Haley Morris-Cafiero ein Selbst-Porträt auf einer Treppe am Times Square in New York auf. Eigentlich sollte es ein ganz normales Foto werden, doch was sie nicht ahnte: Es war der Anfang eines großen Fotoprojekts, dass viel Mut erforderte.

 
Fotos zeigen schonungslos die Realität und verstecken nur selten die unangenehmen Seiten im Hintergrund. Diese Erfahrung machte vor einigen Jahren auch die .

Als sie damals ein Foto auf den Stiegen vor dem Times Square machte, war es der Beginn eines ihrer größten Projekte. Nachdem Morris-Cafiero nämlich das Bild entwickelte, musste sie feststellen, dass nicht nur sie selbst inmitten einer unbeteiligten Menschenmasse zu sehen ist, sondern auch ein unbekannter Mann hinter ihr. 

An einem öffentlichen Platz eigentlich nichts ungewöhnliches, doch der Blick des Mannes wurde von der Kamera gut eingefangen. Seine Mimik drückte Abscheu und Ekel aus, und gleichzeitig grinste er höhnisch, als er Haley Morris-Cafiero sieht. 

 

Because I don't look like "her."
— Haley Morris-Cafiero (@hmorriscafiero)

Die junge Frau, die selbst jahrelang an einer Essstörung litt, ist es zwar gewohnt, dass sie wegen ihres Übergewichts komisch angesehen wird, doch sie hätte sich niemals gedacht, solch einen Moment mit ihrer Kamera einzufangen. Daher wollte und provozierte sie solche Szene und stellte dabei immer öfter ihren Fotoapparat auf. 

Auf Basis dieses prägenden Bildes schuff Haley das Prokelt "Wait Watchers" und sagt selbst dazu: "Obwohl ich nicht weiß, was die Leute auf den Fotos tatsächlich denken, suche ich Bilder aus, auf denen Personen zu sehen sind, deren Blick fragend oder kritisch wirkt. Heutzutage kommunizieren Menschen mit Blicken. Die Leute sehen, wie andere sie ansehen und konstruieren vor diesem Hintergrund ihr Selbstbild." 

Das Ziel der jungen Amerikanerin: "Ich möchte die Menschen dazu ermutigen, sich selbst zu lieben, unabhängig davon, was andere Leute denken. Sei es gut oder schlecht." Mittlerweile geben ihre Bilder reichlich Stoff für Diskussionen. Menschen denken nach. 

Lesen Sie weiter: "Wait Watchers"-Bilder finden Sie auf der nächsten Seite

 


— carine dolek (@carinedolek)

 

Serie
— Jon Sastre (@j_on)

 


— Frank Stratmann (@betablogr)

Lesen Sie weiter: "Wait Watchers"-Bilder finden Sie auf der nächsten Seite

 

Photographer hits back with Wait Watchers photo series
— steve Deal (@stephenddeal)

 

"My uncontrollable exterior has determined my place in society." I know the feeling
— Erin C. Carlin (@ErinCCarlin)

 

MCA professor
— MemphisCollegeofArt (@memphisart)

 

Los mirones pillados
— Ales Arregi (@AlesArregi)

Lesen Sie weiter: Objektiver Blickwinkel zum Projekt "Wait Watchers"

Ein objektiver Blickwinkel

Die Fotos lassen viel Platz für die unterschiedlichen Interpretationen und jeder bildet seine eigene Meinung dazu. Schließlich fängt die Kamera oft unterschiedliche Mimiken ein, die nur aus einem kurzen Augenblick entstanden sind. Die abgebildeten Leute sind vielleicht zu einem blöden Zeitpunkt aufgenommen worden und lachen über eine komplett andere Situation, die in diesem Moment passiert ist. Somit ist es gut möglich, dass der Mann auf den Stiegen rein zufällig diesen Blick auf Haley Morris-Cafiero geworfen hat und sich eigentlich nichts dabei dachte. 

Zudem provoziert die junge Amerikanerinnen auch die Situationen und versucht die ganze Aufmerksamkeit der Leute durch ihren Kleidungsstil oder ihre Tanzeinlagen bewusst auf sich zu lenken. 

Denn: Wie würden Sie schauen, wenn jemand mit einer großen Landkarte bei Ihnen vorbei geht oder mitten auf der Straße einfach zum Tanzen anfängt? Oft schauen Menschen, wenn etwas ungewöhnliches oder auffälliges passiert, aber dabei geht es nicht immer um Proportionen und Gewicht.