Österreich-News

10 Tage Summer-School für Corona-Opfer

Schuldirektor Niki Glattauer gibt Noten. Heute: 10 Tage Summer-School für Corona-Opfer. Österreich wird leider immer deutscher! Kopftuchverbot ist ein Fall für die Verfassung. Neuer Start für App, die Lehrer beurteilt. Gatter "Fleck" für Faßmanns Zeiplan. 

Niki Glattauer
Teilen
Jeden Montag gibt Schuldirektor Niki Glattauer in "Heute" Noten.
Jeden Montag gibt Schuldirektor Niki Glattauer in "Heute" Noten.
heute.at

10 Tage Summer-School für Corona-Opfer

Jedes dritte Schulkind, so die AK, schafft die Schule nur mit Hilfe von außen. Österreichs Mütter (und ein paar Väter) bezahlen dafür als "Privatlehrer" mit enormem Zeitaufwand und geben 90 Millionen für Nachhilfe aus. Für Leistungen, die, wenn man mich fragt, die Schule erbringen müsste. Anders gesagt: Unterricht und Schule würden sich sehr schnell ändern, wenn nicht die Eltern, sondern der Staat die Nachhilfestunden zah len müsste!

Jetzt zahlt er einmal 10 Tage Summer-School für die Haupt-Opfer des Home-Schoolings, ein paar tausend (hauptsächlich Zuwanderer-) Kinder mit mangelndem Deutsch. Leider typisch, dass dies nicht verordnet wird, sondern die Schulen den Eltern "nahelegen" sollen, ihre Kinder in den letzten zwei Ferienwochen "freiwillig" zu schicken. :-(

Fein die Wiener "Summer City Camps", die heuer um das Modul "Lernförderung“ (M, E, D) erweitert werden. Das Angebot gilt für den GANZEN Sommer, richtet sich an ALLE Kinder bis 12 und kostet die Eltern schlanke Euro 50,–/Woche. Halbpension mit Ganztagsprogramm! www.summercitycamp.at 

Note: Sehr gut

Österreich wird leider immer deutscher!

Ein trauriges Ergebnis bringt ein universitäres Forschungsprojekt zum Thema "Deutsch in Österreich". Österreichisch wird nämlich immer deutscher. Während lecker und tschüss fix in unsere Umgangssprache eingegangen seien, verschwänden heimische Dialekte, vor allem bei den Jungen. Die doppelte Verneinung ("I hob ka Maskn ned!") sterbe z. B. aus.

Schulkinder sprächen bereits häufig im Präteritum statt im Perfekt: "Jan? Der lief eben die Treppe hoch!" Früher: "Der Karli? Der is grod de Stiagn auffe gongan." Die Großen machen es ihnen leider vor: Als ich mich unlängst im Supermarkt nach Schlagobers erkundigte, sagte die heimische Kraft lange nix und dann: "Vielleicht da rückwärts?" Sie meinte da hinten. Zuletzt auch wieder Kanzler Kurz per Pressekonferenz: "Wir können die Maske ein Stück weit ablegen."

Note: Nicht genügend

Kopftuchverbot ist ein Fall für die Verfassung

Keine Pressekonferenz gab es zu dem Umstand, dass Österreich vom Europarat in Straßburg aufgefordert wurde, das Kopftuchverbot in Volksschulen zu prüfen, gemeint: zu kippen. Anders als die Mehrheit im Lande halte auch ich schulische Kopftuchverbote für a) ungerecht und b) klimavergiftend.

Anders gesagt: Sollte ich je eine Schülerin, egal welchen Alters, oder gar eine Lehrerin zwingen müssen, das Stoffteil abzunehmen, kann man mich kündigen auch gleich. Wie ich höre, wird der Verfassungsgerichtshof in seiner Juni-Sitzung eine Klage gegen das Verbot behandeln. Ich bin gespannt.

Note: Nachprüfung

Neuer Start für App, die Lehrer beurteilt

Ungewollter Nebeneffekt des "Home-Schoolings": Die Lehrerbewertungs-App, in der Schüler ihre Lehrerinnen mit Sternderln beurteilen können, als wären sie Pizzaboten oder Hotelzimmer, steht quasi still. Kaum Zugriffe, niedrige Downloadzahlen, Bewertungen bis max. drei von fünf Sternen. Und das bei nur 1100 Bewertungen. Wie ich höre, kommt die App "jetzt dann neu". Hoffentlich mehr dann als jetzt.

Note: Nicht gut

Glatter "Fleck" für Faßmanns Zeitplan

Nur einen "Pintsch" kriegt der Bildungsminister für seine Zeitplanung. Beispiel Summer School: Tausende Schüler können frühestens am Montag, dem 15. Juni, von ihren Schulen über das Angebot informiert werden (weil: Kind in der B-Gruppe, Donnerstag Feiertag, Freitag zwickelfrei). Am 15. Juni ist aber Anmeldeschluss. Wann, siehe ersten Absatz, sollen Schulen da irgendwem irgendetwas "nahelegen"? :-(

Note: Nicht genügend