Niederösterreich

Tierheim zittert jetzt vor 10.000 Euro Strom-Rechnung

Infrarotheizung, Teichpumpen & Co. lassen den Stromverbrauch im Tierheim von Markus Putzgruber durch die Decke schießen.

Isabella Nittner
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Markus Putzgruber kümmert sich in Seebarn/Wagram um Hunderte Tiere.
Markus Putzgruber kümmert sich in Seebarn/Wagram um Hunderte Tiere.
RespekTurtle

Rund 600 Schildkröten, 20 Papageien, Kanarienvögel, Wellensittiche, Kaninchen, aber auch Handicap-Vierbeiner wie blinde Igel, flugunfähige Krähen und Reptilien wie Geckos oder Chamäleons, herzige Degus, haarige Vogelspinnen, sowie Katzen und einen Hund beherbergt Tierschützer Markus Putzgruber in seinem Tierheim "RespekTurtle", dem Schildkröten-Gnadenhof in Seebarn am Wagram im Bezirk Tulln.

Areal erweitert

In den letzten Monaten wurde das Areal auf 2.500 Quadratmeter ausgebaut, neue Teichanlagen mussten her, denn Putzgruber wurde über die Jahre zur Anlaufstelle Nummer Eins für ganz Österreich, wenn es um Schildkröten, insbesondere invasive Arten wie die Gelb- oder Rotwangen-Schildkröten geht.

Dass das mit hohen Fixkosten einhergeht, ist dem Tierschützer klar, die Teuerungen, vor allem am Energiemarkt, bescheren ihm allerdings schlaflose Nächte. 

"Wir heizen das Haus für die Reptilien mit Strom. Infrarotheizung, dazu hängen über den Winter sehr viele UVB-Lampen, Teichpumpen laufen … Reptilien brauchen es halt sehr warm und unsere Riesenschildkröten kommen aus Afrika, da müssen wir im Winter den Sommer aus Afrika simulieren", erklärt Putzgruber im "Heute"-Gespräch.

40.000 kW/h kommen in Summe jährlich zusammen. Eine beträchtliche Zahl. Zum Vergleich: Im Einfamilienhaus einer vierköpfigen Familie sind es laut Statistik durchschnittlich in etwa 4.000 kW/h pro Jahr.

5.100 Euro letztes Jahr

5.100 Euro musste Putzgruber letztes Jahr für Strom zahlen. "Mit den neuen Pumpen und der Teuerung, fürchte ich, werden es heuer rund 10.000 Euro sein", sagt er.

Die Kosten sind schwer zu stemmen, den Gnadenhof betreibt er zu etwa 50 Prozent aus Spenden, den Rest zahlt er aus eigener Tasche. "Subventionen oder Förderungen bekommen wir leider keine", erzählt er.

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Auch Merle Kulenkampff kämpft um das Überleben ihres Gnadenhofs im Waldviertel. Wie berichtet, machen hier die Futterkosten für die Tiere Probleme. Generell haben immer mehr Österreicher mit den horrenden Teuerungen zu kämpfen. Wie berichtet, steigen neben den Kosten für Strom und Gas auch jene für Lebensmittel rasant an.