Politik

100000 Asyl-Anträge – Kickl will "hohe Zäune" errichten

Im Jahr 2022 gab es in Österreich bislang 100.000 Asyl-Anträge. FPÖ-Chef Kickl macht jetzt auf Trump und will "hohe Zäune" in Österreich errichten.

Heute Redaktion
Die FPÖ hat ein 20-Punkte-Maßnahmenpaket im Kampf gegen die Asyl-Krise vorgelegt.
Die FPÖ hat ein 20-Punkte-Maßnahmenpaket im Kampf gegen die Asyl-Krise vorgelegt.
Bild: picturedesk.com/APA

Seit Wochen spitzt sich die Flüchtlingskrise in Österreich zu. Nach den errichteten Zeltlagern in einigen Bundesländern wurden diese wieder abgebaut und Asylwerbende in andere Unterkünfte umgesiedelt, "Heute" berichtete.

Flüchtlinge sprangen aus Transporter

Doch an den Grenzen wird die Lage immer ernster. Erst am Mittwoch tauchte ein Video von Dutzenden Flüchtlingen auf, die bei der ungarischen Grenze aus einem Transporter sprangen.

Traiskirchen ist voll

Hinzu kommt, dass viele Unterkünfte für Asylwerber überfüllt sind. So ist etwa das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (NÖ) komplett voll – "Heute" berichtete. Mit Stand 10. November wurden dort 2.180 Personen betreut.

4.000 Anträge pro Woche

Mit Stand Sonntag wurden zudem im heurigen Jahr österreichweit 100.000 Asylanträge gestellt. Das sind mehr als im Krisenjahr 2015 mit 89.000. Aktuell werden pro Woche rund 4.000 Anträge gestellt, berichtet die "Kronen Zeitung".

"Allein heuer haben wir von Jänner bis September 72.000 Asylanträge gehabt. Laut unseren Infos aus dem Innenministerium kamen im Oktober 20.000 weitere dazu. Wir werden heuer also die 100.000 erreichen und damit wird es mehr sein als im Horror-Jahr 2015 – und da sind die Ukrainer nicht mit eingerechnet", analysierte FPÖ-Chef Herbert Kickl am Freitag gegenüber "Heute".

Kickl: "Leute müssen gehindert werden, österreichischen Boden zu betreten"

Und er kritisiert die anderen Parteien: "Wer angesichts der aktuellen Vorgänge im Burgenland noch immer behauptet, wir haben keine Asylkrise (wie Rendi-Wagner zum Beispiel), dem ist wirklich nicht mehr zu helfen."

Weiters fordert der FPÖ-Chef, dass Österreich keine Asylanträge mehr annehmen dürfe: "Die Leute müssen daran gehindert werden, österreichischen Boden zu betreten. Wenn es jemandem trotzdem gelingt, dann sollen diese Leute in ein Ausreisezentrum gebracht werden. Und sie können dieses Quartier jederzeit verlassen – aber nicht in Richtung Österreich."

Ausreisezentren und härtere Strafen für Schlepper

Die FPÖ hat zudem ein 20-Punkte-Maßnahmenpaket dazu vorgelegt. Auch darin wird die Einführung der Ausreisezentren geordert. Kickl bezeichnet die Migrationspolitik der Regierung als "einziges Totalversagen". Laut FPÖ sind neun von zehn Antragstellern Männer, sie kommen vorwiegend aus Afghanistan, Syrien, Indien und Pakistan. 

Weiters setzt sich die FPÖ in dem 20-Punkte-Plan u.a. für ein Aussetzen der Asylanträge, härtere Strafen für Schlepper, Schließung von Asylunterkünften in kleinen Gemeinden oder sofortige Abbrüche des Asylverfahrens bei Straffälligkeit ein.

Unter dem Punkt "Echter Grenzschutz statt Willkommenskultur" plädiert die freiheitliche Partei für technische Sperren, "also stabile und hohe Zäune an der Grenze anstelle eines 'Begrüßungskomitees' aus Bundesheer und Polizei."

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    Der erste Blick auf die Asyl-Notquartiere.
    Der erste Blick auf die Asyl-Notquartiere.
    zVg