Oberösterreich

100er-Tempolimit auf der A1 steht vor dem Aus

Weil die Abgasmengen sinken, könnte bald ein berüchtigtes Tempolimit fallen: Der "Luft-Hunderter" zwischen Linz und Enns könnte bald Geschichte sein.

Peter Reidinger
Das 100er-Tempolimit bei Linz könnte bald schon Geschichte sein. (Symbolfoto)
Das 100er-Tempolimit bei Linz könnte bald schon Geschichte sein. (Symbolfoto)
Bild: Picturedesk

Zum Schutz der Bevölkerung wurde im Jahr 2008 zwischen Linz und Enns auf der Westautobahn ein 100er-Tempolimit eingeführt. Die Stickstoffdioxidbelastung war zeitweise einfach zu hoch. 

Sobald die Messstelle in Enns einen zu hohen Wert anzeigte, wurde der 100er "scharf gestellt". Heißt: Auf den zahlreichen Überkopfanzeigen wurde das Tempolimit angezeigt. Nicht nur wegen dieser flexiblen Schaltung wurden so manche Autofahrer überrascht und geblitzt. Der Hunderter befindet sich zudem an einer Stelle, an der es zuerst bergauf und dann bergab geht. So mancher Lenker wird da zu schnell und muss später zahlen.

Das könnte allerdings nun bald Geschichte sein. Der Grund: Die Abgas-Werte sind so stark gesunken, dass womöglich bald davon ausgegangen werden kann, dass die Grenzwerte auch ohne Tempolimit nicht mehr überschritten werden.

Grenzwerte deutlich unterschritten

Die Emissionen sanken. 31,7 Mikrogramm pro Kubikmeter waren es 2021. Im Vorjahr waren es 29,6. Der EU-Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm, der heimische bei 35. 

Umweltlandesrat Stefan Kaineder hofft, dass das Tempolimit weiter besteht. "Es ist derzeit nicht auszuschließen, dass die Europäische Union eine Verschärfung der Grenzwerte zur Luftreinhaltung vornimmt", wird er in der "Krone" zitiert.

Steinkellner: "Positive Sache"

Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) sagt gegenüber "Heute": "Die Nachvollziehbarkeit des inaktiven oder aktiven Lufthunderters hat die Bevölkerung nie erreicht".

Und weiter: "Es ist somit eine positive Sache, dass durch die technische Weiterentwicklung diese Maßnahme nun obsolet ist", so Steinkellner.

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    Diese Radarkästen wurden im Herbst 2022 bei der A1 in Asten installiert.
    Diese Radarkästen wurden im Herbst 2022 bei der A1 in Asten installiert.
    Asfinag

    Nur unweit des 100er-Tempolimits wurde erst kürzlich eines der modernsten Radarsysteme in Österreich installiert. Die neuen Geräte sind viel genauer als herkömmliche Anlagen, blitzen demnach auch mehr Temposünder (mehr hier).

    Auch in Wels wurde im Vorjahr eine neue Radaranlage installiert. Innerhalb von sechs Monaten wurden schon 13.000 Temposünder geblitzt.