Niederösterreich

Fotos zeigen die Schäden nach dem Erdbeben

Nach dem Erdbeben der Stärke 4,4 im Bezirk Neunkirchen gab es elf Nachbeben der Stärken 1,5 bis 3,2. Und es gab ganz leichte Schäden.

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In einer Wohnhausanlage in Wiener Neustadt stürzte die Decke in der Tiefgarage beim Erdbeben ein.
In einer Wohnhausanlage in Wiener Neustadt stürzte die Decke in der Tiefgarage beim Erdbeben ein.
Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt

Auf das Erdbeben der Stärke 4,4 um 0.57 Uhr im Bezirk Neunkirchen folgten bis 7.16 Uhr elf Nachbeben in der Region Neunkirchen und Wiener Neustadt mit Magnituden von 1,5 bis 3,2.

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    In einer Wohnhausanlage in Wiener Neustadt stürzte die Decke in der Tiefgarage beim Erdbeben ein.
    In einer Wohnhausanlage in Wiener Neustadt stürzte die Decke in der Tiefgarage beim Erdbeben ein.
    Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt

    "Feine Haarrisse im Verputz"

    "Es wurden erwartungsgemäß einige leichte Schäden im Epizentrum gemeldet, etwa feine Haarrisse im Verputz", berichtete Seismologe Anton Vogelmann von der ZAMG im Gespräch mit der APA. Bisher gab es rund 10.000 Wahrnehmungsmeldungen.

    Grafik zeigt das Epizentrum des Bebens.
    Grafik zeigt das Epizentrum des Bebens.
    APA-Grafik / picturedesk.com

    Bis Salzburg spürbar

    Die Erschütterungen des Bebens waren bis nach Wien, in Teilen des Weinviertels (etwa Hollabrunn), ins Burgenland und nach Salzburg zu spüren und rissen viele Menschen aus dem Schlaf.

    Erst Ende März hatte es ein Beben der Stärke 4,6 im Bezirk Neunkirchen gegeben, die Decke einer Tiefgarage in Wr. Neustadt stürzte ein - mehr dazu hier.

    Anzahl nicht ungewöhnlich

    Auch wenn sich manche Österreicher in verschiedenen sozialen Netzen Sorgen wegen der "Häufung" von Erdbeben im Wiener Becken machen, die Anzahl sei nicht ungewöhnlich, beruhigte ZAMG-Seismologe Anton Vogelmann am Montag: "Das ist im Rahmen."

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      Nach dem Erdbeben der Stärke 4,4 im Bezirk Neunkirchen ist es zu mehreren leichten Schäden bei Gebäuden gekommen.
      Nach dem Erdbeben der Stärke 4,4 im Bezirk Neunkirchen ist es zu mehreren leichten Schäden bei Gebäuden gekommen.
      Einsatzdoku.at

      Erdstoß ein Folgebeben

      Der Erdstoß in der Nacht sei ein Folgebeben vom 30. März gewesen und ein solches kommt in dieser Intensität im langjährigen Durchschnitt (100 Jahre) in Niederösterreich etwa alle zwölf und in ganz Österreich alle drei Jahre vor. Das stärkere Beben von Ende März kommt in Niederösterreich alle 15 bis 20 Jahre vor. Hier gebe es aber große Schwankungen und Abweichungen - in der Geologie gehe es schließlich um Millionen Jahre.

      Wiener Becken ein "Zerrungsbecken"

      Verantwortlich für die Beben ist der Umstand, dass es sich beim Wiener Becken um ein "Zerrungsbecken" handelt. Laut Vogelmann ist der westliche Teil stabil, während der östliche in Richtung Nordosten geschoben wird. Die Erdkruste wird dadurch gestreckt und immer dünner und sinkt langsam ab. In zehn Kilometern Tiefe kommt es dann zu Brüchen, durch die Spannung abgebaut wird - die Erde bebt. Die Absenkung beträgt gerade einmal ein paar Millimeter in 100 Jahren, dennoch haben sich in den hunderten Millionen Jahren Sedimente mit einer Höhe von 3.000 Metern im Wiener Becken eingelagert.

      Diese Bewegung im Wiener Becken ist übrigens in Relation zu unserem Kontinent zu sehen. "Ganz Europa bewegt sich nämlich in Richtung Süden auf Afrika zu", erläuterte der Seismologe.

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