Oberösterreich

1,1 statt 1,5 l Waschmittel – aber der Preis ist gleich

Steigende Preise trotz schrumpfender Packungen: Immer mehr Konsumenten kommen sich gefrotzelt vor. Ärger gibt es außerdem mit vermeintlichen Aktionen.

Oberösterreich Heute
Bei Packungsgrößen wird immer wieder geschummelt. Neben Lebensmitteln sind jetzt auch Gebrauchsartikel betroffen. (Symbolbild)
Bei Packungsgrößen wird immer wieder geschummelt. Neben Lebensmitteln sind jetzt auch Gebrauchsartikel betroffen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Als ob die massive Inflation nicht schon genug wäre. Die sogenannte Shrinkflation – sie steht für kleinere Packungsgrößen zum selben Preis – stößt Konsumenten dieser Tage häufig auf.

Die versteckten Erhöhungen der Kosten haben in der Vergangenheit meist Lebensmittel betroffen. Jetzt werden zunehmend Fälle bei Gebrauchsartikeln bekannt.

Eine Beispiel aus Oberösterreich: In den Regalen fand sich in der Vorwoche ein Flüssigwaschmittel mit geschrumpftem Inhalt. Statt wie früher 1,5 sind jetzt lediglich 1,1 Liter drinnen. Damit sind nur mehr 20 statt 25 Waschgänge möglich.

Der Preis ist aber derselbe geblieben. Getarnte Kostensteigerungen wie diese seien in den vergangenen Monaten häufiger aufgefallen, bestätigt die Handelskette Spar auf Anfrage des ORF.

Betroffen sind demnach ausschließlich Artikel großer Konzerne. Spar beschwert sich zwar nach eigener Aussage bei Herstellern und Lieferanten.Viel Handhabe habe man aber nicht, so das Unternehmen.

Auch wenn sich zahlreiche Kunden ärgern: Eine zentrale Meldestelle existiert nicht. Der Verein für Konsumenteninformation sammelt zwar per Leserbrief Beispiele, es gibt aber keine gesetzlichen Vorgaben.

Versteckte Erhöhungen fallen im Preisradar des Landes auch nicht so leicht auf. Der Grund: Im Gegensatz zu den Kosten der Produkte werden geänderte Mengen nicht immer gemeldet.

Supermärkte in der Pflicht

Bei der richtigen Auszeichnung der Preise sind die Supermärkte aber in der Pflicht. Das Land Oberösterreich kontrolliert seit Monaten intensiv, ob Aktionen entsprechend ausgeschildert sind und an der Kassa auch korrekt verrechnet werden.

277 Lebensmittelgeschäfte wurden heuer schon überprüft. In beinahe jedem fünften wurde ein Verstoß festgestellt: Preise im Regal waren falsch oder fehlerhaft angegeben.

Vermeintliche Aktionen

Immer wieder werden Kunden mit vermeintlichen Aktionen ins Geschäft gelockt, die dann jedoch so nicht verrechnet werden. Ein Grund: Das Angebot ist zwar noch angeschrieben, aber bereits abgelaufen.

Der zuständige Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) führt das auch auf überforderte Mitarbeiter zurück. Die Kontrollen würden jedenfalls zeigen, dass man immer den angezeigten Preis am Scanner oder die Rechnung kontrollieren sollte.

Lebensmittelpreise deutlich gestiegen

Wie brutal die Teuerung in den Supermärkten zugeschlagen hat, zeigt eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer Oberösterreich. Die Tester haben die Preisentwicklung von drei Produkten verglichen.

Der Preis für Toastschinken ist um bis zu 53 Prozent angestiegen. Für Fischstäbchen müssen Kunden heuer im Vergleich zu 2021 um bis zu 50 Prozent mehr bezahlen. Und bei Mozzarella liegt der größte Preisaufschlag verglichen zum Vorjahr bei 44 Prozent.

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