Wien

130 Mio. Euro für neuen Pharma-Standort in der Seestadt

In Aspern baut der Pharma-Konzern Takeda in den kommenden Jahren ein hochmodernes Laborgebäude. Darin wird etwa für seltene Krankheiten geforscht.

Louis Kraft
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    Schon jetzt zählt Wien im Bereich Life Science zu den Top 5-Standorten in Europa. Um das zu halten und weiter auszubauen, setzen Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (l.) und Bürgermeister Michael Ludwig (beide SPÖ) weiter gezielt auf die Unterstützung und Ansiedlung von Unternehmen wie dem Pharma-Konzern Takeda.
    Schon jetzt zählt Wien im Bereich Life Science zu den Top 5-Standorten in Europa. Um das zu halten und weiter auszubauen, setzen Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (l.) und Bürgermeister Michael Ludwig (beide SPÖ) weiter gezielt auf die Unterstützung und Ansiedlung von Unternehmen wie dem Pharma-Konzern Takeda.
    Sabine Hertel

    Das Pharma-Unternehmen Takeda mit Hauptsitz in Tokio (Japan) zählt zu den größten plasma-verarbeitenden Werken der Welt. Mit seinen insgesamt zwölf BioLife-Plasmazenten in Österreich und weiteren in den Nachbarländern leistet der Konzern einen wesentlichen Beitrag für die Versorgung mit europäischem Plasma. Alleine in Wien arbeiten rund 3.000 Mitarbeiter an der Forschung, Entwicklung und Produktion neuer Medikamente und Therapeutika. 

    Hochmodernes Laborgebäude für 250 Forscher

    In der Seestadt Aspern entsteht in den kommenden Jahren ein neues Firmensitz für rund 250 Forscherinnen und Forscher. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Heute, Mittwoch, präsentierten Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (beide SPÖ) und der Standortleiter des Forschungs- und Entwicklungsbereiches Takeda Österreich Manfred Rieger die Details.

    Im neuen Gebäude, das als Green Building ausgeführt wird und für das nun der Architekturwettbewerb abgeschlossen wurde, soll gezielt an innovativen Therapiemöglichkeiten in den Bereichen Onkologie, Hämophilie, primärer Immundefekte und weiteren seltenen, chronischen und genetischen Erkrankungen gearbeitet werden. Dafür wird auf 25.000 Quadratmetern hochmoderne Labors eingerichtet. Insgesamt investiert Takeda dafür rund 130 Millionen Euro.

    Wien bei Life Science-Standorten unter Top 5 in Europa

    "Wien ist nicht Standort rauchender Schlote, sondern der rauchenden Köpfe", betonte Stadtchef Ludwig. Durch die gezielte Förderung und Unterstützung von Unternehmen habe sich Wien unter die Top 5 der Life Science-Standorte in Europa hochgearbeitet. In den vergangenen 15 Jahren sei die Anzahl der Unternehmen in diesem Bereich um 300 Prozent gestiegen, aktuell seien es in Wien rund 600. 

    Durch das Instrument der Wirtschaftsagentur Wien und der Ausbildung von Fachkräften im Bereich Life Science an fünf Unis, zwei Fachhochschulen und elf außeruniversitären Forschungseinrichtungen soll sichergestellt werden, dass Wien diese Position trotz der große europäischen Konkurrenz hält und ausbaut.

    Stadt setzt gezielt auf Gesundheitsforschung

    "Man kann nicht überall top sein", ergänzte Hanke. Die Stadt setzt als Gesundheitsmetropole daher gezielt auf den Bereich der Life Sciences. Um neben den heimischen Fachkräften (aktuell gebe es in Wien rund 42.000 Life Science-Studierende) auch die besten internationalen Köpfe nach Wien zu holen, habe man das Business Immigration Office geschaffen. Diese Außenstelle der MA35 soll qualifizierten Fach- und Schlüsselkräften aus dem Ausland schnelle und unkomplizierte Aufenthaltsverfahren ermöglichen. Dazu unterstütze die Stadt Unternehmen auch bei der Immobiliensuche und biete temporäre Wohnmöglichkeiten für Professoren oder Forscher.