Dieser Tage klickten in der Südsteiermark für einen 15-Jährigen die Handschellen, der bereits wegen einer Vielzahl an Delikten intensiv gesucht wurde. Über mehrere Wochen hinweg bedrohte er immer wieder Gleichaltrige am Bahnhof Kaindorf an der Sulm mit einem Messer, so etwa zwei 14-jährige Mädchen und einen 14 Jahre alten Burschen.
Danach ergriff er stets per E-Scooter die Flucht. Schließlich soll er auch vermummt eine Frau am Bahnsteig belästigt haben – Hinweise nach diesem Vorfall führten schließlich zu seiner Festnahme. Die Hausdurchsuchung brachte Erschreckendes zutage (es gilt die Unschuldsvermutung).
Dabei stellten Polizisten mit Unterstützung von Kräften der SIG (Schnelle Interventionsgruppe) mehrere Stichwaffen, Äxte, Schwerter sowie eine Machete sicher. Auch diverse waffenähnliche Gegenstände in Form von täuschend echt aussehenden Airsoft- bzw. CO2-Waffen oder mit Nägeln präparierte Baseballschläger waren beim 15-Jährigen zu finden.
Für Aufsehen sorgte vor allem die Sicherstellung eines Hosengürtels, der zu einer Bombenattrappe umgebaut worden war. Gegen den 15-Jährigen wurde ein Waffenverbot verhängt.
Auf seinem Mobiltelefon stellten Ermittler in der Folge zahlreiche Rechercheaktivitäten zum Amoklauf in Graz sowie zu "schrecklichsten Amokläufen der Welt" fest. Auch Suchanfragen zum illegalen Erwerb von Schusswaffen in Österreich, zum Bombenbau, zum Darknet, zu möglichen Fluchtfahrzeugen, zu "brennenden Polizeiautos" oder "toten Polizisten" stellten Ermittler fest.
Dabei recherchierte der 15-Jährige offenbar auch bereits konkrete Informationen über die örtliche Polizeiinspektion in Leibnitz, wie beispielsweise deren Personalstand oder den Zeitpunkt des Schichtwechsels. Polizisten nahmen den 15-Jährigen daraufhin fest.
Bisherige Ermittlungen zeigen, dass der 15-Jährige auch für einen Einbruchsdiebstahl in Bezug auf versperrte Moped-Helme verantwortlich sein soll. Zudem dürfte er bereits Anfang des Jahres von der Schule suspendiert worden sein, nachdem er mehrere Mitschüler bedroht haben soll.
Zu den einzelnen Tatvorwürfen befragt, zeigte sich der bislang arbeitssuchende 15-Jährige lediglich zum Teil geständig. Hinsichtlich der Waffen gab er an, dass diese nur als Deko oder Werkzeug gedacht seien. Die angeführten Recherchetätigkeiten hätte er lediglich aus Interesse bzw. Neugier angestellt. Der 15-Jährige wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.