Coronavirus

15 Millionen Dosen kaputt – nächste Impf-Verzögerung?

Nach einer Panne in einem Werk des Herstellers sind 15 Millionen Dosen Johnson & Johnson unbrauchbar. Nun werden Lieferprobleme befürchtet.

Leo Stempfl
Teilen
Die EU-Behörde prüft nun den Johnson & Johnson-Impfstoff.
Die EU-Behörde prüft nun den Johnson & Johnson-Impfstoff.
Mary Altaffer / AP / picturedesk.com

Bis Ende Juni sollten der Europäischen Union 55 Millonen Dosen des Covid-Impfstoffes von Johnson & Johnson geliefert werden. Der entscheidende Vorteil dieses Vakzins ist, dass für eine volle Immunität nur eine einzelne Impfdosis notwendig ist. Man bräuchte davon also nur halb so viel, wie bei den übrigen Herstellern.

Auch in Österreich sollten kommende Woche 16.800 Dosen eingelangt sein, weitere 31.200 sollen bis 2. Mai folgen. Bestellt wurden insgesamt 2,5 Millionen, obwohl 3,9 Millionen möglich gewesen wären. Gesundheitsminister Anschober begründete das mit "Risikominimierung".

Lieferprobleme?

Doch nach einer Panne in einem US-Werk mussten nun Millionen Dosen als unbrauchbar erklärt werden. Ein menschlicher Fehler führte zur Vermischung von Komponenten, die nicht vermischt werden sollten. Die zugesagten Liefermengen will man trotzdem einhalten.

"Wir gehen derzeit weiter davon aus, dass wir unsere Zusage einhalten können, der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten im Jahr 2021 200 Millionen Dosen zu liefern", sagte eine Sprecherin des Impfstoff-Herstellers laut "Spiegel". Ob dieses Versprechen auch für die 55 Millionen Dosen bis Ende Juni gilt, wollte sie allerdings nicht beantworten.

Wie ebenfalls der "Spiegel" recherchierte, stammen so gut wie alle Komponenten aus einer Fabrik in den Niederlanden. Nun wird befürchtet, dass der US-Konzern die USA prioritär beliefern könnte. Ein Exportstopp wäre nur unter strengen Voraussetzungen möglich.