Personal-Engpässe

15 % stets krank! Justiz sucht jetzt Frauen, Migranten

Heimische Justizanstalt kämpfen mit Personal-Engpässen. Denn: Es kommen wenig neue Kräfte nach, aber viele Beamte sind im Krankenstand.

15 % stets krank! Justiz sucht jetzt Frauen, Migranten
In den heimischen Justizanstalten brodelt es. Denn immer weniger Personal, aber mehr Krankenstände.
Christian Kreuziger / picturedesk.com

"Zwölf bis 15 Prozent sind im Schnitt im Krankenstand", erklärt FP-Sicherheitssprecher und Justizwachebeamte Christian Lausch. In der Justizanstalt Josefstadt etwa gäbe es 350 Beschäftigte. "Davon sind immer 45 bis 60 Beamte krank", weiß Lausch. Am Montag, 20. November 2023, waren in der Josefstadt indes "nur" 43 Krankenstände, was eher die Unterkante darstelle. Die Beamten würden unter der permanenten Personalknappheit leiden, wären teils massiv be- und überlastet.

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    Justizanstalt Josefstadt
    Justizanstalt Josefstadt
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

    Und das führe laut Christian Lausch zu großen Problemen. Die FP machte im September eine parlamentarische Anfrage zum Thema "Österreichische Justizanstalten kämpfen mit massiver Unterbesetzung". Man wollte wissen, welche Maßnahmen gesetzt worden sind bzw. wie bereits gesetzte Maßnahmen gefruchtet haben.

    Vor allem Frauen und Personen mit Migrationshintergrund gesucht

    Laut Ministerium würde die gezielte Öffentlichkeitsarbeit zur Rekrutierung von Berufsanfängern, insbesondere zur Erhöhung des Anteils an Frauen und Personen mit Migrationshintergrund, fortgesetzt und intensiviert werden. Es werde laufend daran gearbeitet, die Justizwache als attraktives Berufsbild zu positionieren.

    Dazu würde es auch "Online Recruting Days" geben, zuletzt Mitte Oktober. Und: Es gebe jetzt zwei Arbeitsplätze für zwei "Recruiting Officer" - speziell für die Anwerbung. 

    Langzeitkrankenständen würde mit angeordneten, ärztlichen Untersuchungen entgegengetreten werden. Seit 2020 (bis Oktober 2023) gab es 746 Neuaufnahmen. Aber: Von den 746 Neuaufnahmen blieben nur 640 übrig, 106 Personen sind weg. In 28 Fällen wurde der Sondervertrag nicht verlängert oder eine Kündigung ausgesprochen, in 78 Fällen wurde das Dienstverhältnis einverständlich gelöst bzw. gekündigt. 

    Erst letzte Woche hatten drei Fluchten von Gefängnisinsassen in Niederösterreich für Aufsehen gesorgt – Yousef (16) lief davon und narrte danach die Justiz, ein Hochrisikohäftling (35) aus Stein flüchtete bei einer MRT-Vorführung und eine Betrügerin türmte aus dem Spital Wiener Neustadt ab.

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