Fast zwei Jahrzehnte schleppte ein Bierkraftfahrer aus dem Mühlviertel schwere Fässer und Kisten. Der 57-Jährige versorgte für eine Brauerei Wirte und Gasthäuser mit Nachschub – eine Knochenarbeit, die Spuren hinterließ.
Doch als der Mann seinen Antrag auf Anerkennung von Schwerarbeitszeiten bei der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) stellte, kam die Ernüchterung: abgelehnt.
Obwohl er täglich körperliche Schwerstarbeit leistete, wurde seine Tätigkeit nicht als solche anerkannt. Für den Mühlviertler ein Schlag ins Gesicht – doch einfach aufgeben wollte er nicht.
Hilfe kam von der Arbeiterkammer Rohrbach, die ihn dabei unterstützte, seine Arbeit detailliert zu dokumentieren. Mit dieser Unterstützung zog er vor Gericht, um für seine Rechte zu kämpfen.
Nach einem langen Verfahren dann die Erlösung: Der Bierkraftfahrer konnte sich durchsetzen, seine Schwerarbeitszeiten wurden schließlich doch anerkannt. AK-Präsident Andreas Stangl bestärkt: "Sollten auch Sie von der PVA einen negativen Bescheid erhalten, lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen."
Denn: Es ist nicht der erste Fall, in dem die AK einem Schwerarbeiter zur Seite stand. Nach 45 Berufsjahren wollte ein 60-jährige Lkw-Fahrer aus dem Bezirk Schärding in die wohlverdiente Pension gehen.
Doch auch sein Antrag wurde von der PVA abgelehnt. Der Grund: Angeblich hatte er zu wenige Versicherungs- und Schwerarbeitsmonate geleistet.