Harte Strafe für eine Soldatin nach Dildo-Aufregung beim Heer: Die Bundesdisziplinarbehörde musste sich jetzt mit einem pikanten Vorfall vom 27. November 2023 beschäftigen. Bei einer Zimmerkontrolle im Assistenzeinsatz war einer Unteroffizierin das Sexspielzeug eines Gefreiten ins Auge gesprungen. "Was macht der Schw*nz da? Schiebst du dir den in den A…?", soll die Berufssoldatin gewütet haben.
Der junge Grundwehrdiener – er war gerade vom Duschen gekommen und saß nur in Unterhose da – beschwerte sich anschließend bei seinem Kommandanten wegen Verletzung seiner Privatsphäre und Mobbings – auch weil die Kontrolleurin die vorherrschende Unordnung in der Unterkunft mit folgenden Worten kommentierte: "Schaut’s bei dir zu Hause auch so aus?"
Fast zwei Jahre später setzte es nach mehreren Anhörungen, Niederschriften und einem ordentlichen Disziplinarverfahren nun den Schlusspunkt in der pikanten Causa mit einem perfekten Beispiel für Beamten-Bürokratie: Die Soldatin wurde verurteilt – aber nicht wegen der Dildo-Bemerkungen, sondern aufgrund des verwendeten "Du-Worts".
Denn die vertrauliche Ansprache im Dienst war nicht erlaubt. Sie sei zwar im vorliegenden Fall "menschlich verständlich, wenn nach Auffindung eines Sexspielzeuges, das in einer militärischen Unterkunft nichts verloren habe, die Reaktion der Betroffenen auch noch patzig ausfalle", so die Verteidigung. Dennoch: Laut allgemeiner Dienstvorschrift hätte sie dem Untergebenen gegenüber die höfliche Sie-Form verwenden müssen – 200 Euro Strafe!
Vom Vorwurf der Beleidigung wurde die Soldatin übrigens freigesprochen. Der Grund: Es blieb unklar, ob die abschätzigen Dildo-Aussagen, die von der Frau stets bestritten worden waren, je so gefallen seien. Das Opfer hätte sich nämlich in Widersprüche verwickelt und der zuständige Kommandant konnte (oder wollte) sich nicht mehr an die unangenehme Causa erinnern – wer kann’s ihm verübeln.
