Wien

21-Jähriger plante Terror-Anschlag in Wien

Ein 21-jähriger Wiener soll für den Frühling vergangene Jahres einen Terror-Anschlag in Floridsdorf geplant haben. Nun sitzt er in Haft.

Leo Stempfl
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Vorbild war offenbar der Anschlag vom 2. November 2020.
Vorbild war offenbar der Anschlag vom 2. November 2020.
Sabine Hertel

Nur ein halbes Jahr nach dem Terroranschlag in Wien, bei dem vier Menschen getötet wurden, sollte ein weiterer Akt die Bundeshauptstadt erschüttern. Wie der Terrorist vom 2. November 2020 stand auch jener 21-Jährige bereits unter Beobachtung des Landesamts für Verfassungsschutz Wien. Diesmal konnte er aber festgenommen werden, ehe er seinen Worten Taten folgen lassen konnte.

Vergangene Woche wurde er wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie des Verdachts der Terrorismusfinanzierung schuldig gesprochen, berichtet der "Kurier". Von den zwei Jahren Haftstrafe muss er zumindest acht Monate im Gefängnis verbringen.

Konkrete Terror-Pläne

Wie sich nun herausstellte, hatte der junge Wiener bereits sehr konkrete Pläne für einen Terror-Anschlag im vergangenen Frühling ausgearbeitet. Zu jenem Zeitpunkt wurde er aber bereits von den Behörden überwacht. Anlass waren Botschaften mit "bedenklichen, islamistischen Inhalten", die er auf Twitter verbreitete, so der "Kurier".

Auch in der realen Welt vernetzte er sich zunehmend mit radikalen Islamisten, soll sich mit polizeilich bekannten Szene-Größen in Moscheen getroffen haben. Als es schließlich zu einer Hausdurchsuchung kam, stießen die Ermittler dort auf die Anschlagspläne.

Zudem soll er seit März 2020 Mitglied des "Islamischen Staats" gewesen sein. Auch hier kamen wieder Twitter-Accounts ins Spiel, auf denen er den Dschihad verherrlicht haben soll.

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    Am ersten Jahrestag des Terror-Anschlags in der Wiener Innenstadt am 2. November 2020 gedachten Hinterbliebene und die Wiener Stadtregierung  den Opfern. Stadtchef Michael Ludwig legte einen Kranz nieder.
    Am ersten Jahrestag des Terror-Anschlags in der Wiener Innenstadt am 2. November 2020 gedachten Hinterbliebene und die Wiener Stadtregierung den Opfern. Stadtchef Michael Ludwig legte einen Kranz nieder.
    Sabine Hertel

    Floridsdorf

    Zu den Details des geplanten Anschlags hält man sich bedeckt, sie seien aber "konkret" und ernstzunehmend gewesen. Geplanter Tatort: Wien-Floridsdorf. Via Telegram vernetzte er sich mit weiteren beschuldigten IS-Sympathisanten, im realen Leben traf man sich in verschiedenen Wohnungen.

    In diesen Chat-Gruppen verbreiteten und kommentierte sie auch Videos von IS-Kämpfern, ergriffen Partei für sie. Auch fand man Aufrufe zum Sammeln von Spenden für Witwen gefallener Jihadisten. Zu den Vorwürfen zeigte er sich vor Gericht teilgeständig und nahm das Urteil an.