Erkältungssaison

224.000 Krankenstände – deshalb liegen so viele im Bett

In ganz Österreich scheinen derzeit die Krankenstände zu explodieren. Mit dem Ende der Herbstferien dürfte die Zahl jedoch noch einmal ansteigen.

Heute Life
224.000 Krankenstände – deshalb liegen so viele im Bett
Vor allem Rhinoviren und das Coronavirus sorgen derzeit für viele Krankenstände in ganz Österreich.
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Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Fieber – die Herbstzeit ist Grippezeit, sagt der Volksmund und liegt damit gar nicht so falsch. 223.917 Versicherte der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) sind derzeit (KW44) krankgemeldet – und das bereits vor dem Ende der Herbstferien. Ausschlaggebend sind vor allem grippale Infekte, die 52.243 Menschen ans Bett fesseln.

"Im Moment haben wir eine für den Herbst nicht ungewöhnlich starke Aktivität von Viren, die Atemwegserkrankungen auslösen", erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien. Hauptsächlich würde es sich um Rhinoviren handeln. Diese sorgen überwiegend für Symptome der oberen Atemwege wie Schnupfen, Husten und Niesen sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Corona-Zahl steigt

Dicht auf den Fersen sind den Rhinoviren jedoch die Covid-Infektionen. 11.023 Personen sind wegen dem Coronavirus im Krankenstand. Das es sich bei Covid-19 seit Anfang Juli um keine meldepflichtige Erkrankung mehr handelt, dürfte die Dunkelziffer jedoch ein weit höher liegen. Einen Hinweis darauf geben das Abwassermonitoring, das Stichproben-basierte Sentinelsystem sowie das SARI-Dashbord mit den stationären Aufnahmen der österreichischen Krankenanstalten.

Demnach liegen die Hospitalisierungen aufgrund von Corona-Infektionen seit zwei Wochen bei über 500. Ein ähnliches Bild zeichnet sich im Sentinelsystem ab, wie Judith Aberle, Professorin für Virusimmunologie an der Medizinuni Wien, im Gespräch mit "Heute" bestätigte: "Wir sehen seit mehreren Wochen eine erhöhte Virusaktivität im Sentinelsystem. Im Schnitt sind 30 Prozent der Getesteten SARS-CoV-2 positiv. Letzte Woche gab es jedoch eine weitere Zunahme, die Positivrate ist auf 44 Prozent angestiegen. Das ist ein sehr großer Anteil." 

Experten raten zur Impfung

Wichtig sei es jetzt, sich impfen zu lassen. "Weil damit viele schwere Erkrankungen, Langzeitfolgen, Spitalsaufenthalte und Todesfälle verhindert werden können, und der beste Zeitpunkt für die Impfung ist jetzt", so die Expertin. Sie ist damit einer Meinung mit ihrem Kollegen Norbert Nowotny, Virologe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien: "Obwohl es sich um Omikron-Varianten handelt, gibt es dennoch schon hunderte Hospitalisierungen. Gerade Risikogruppen würde ich daher jetzt zur Impfung mit dem angepassten Impfstoff raten."

Einzig die echte Grippe, besser bekannt als Influenza, und RSV (Respiratorisches-Synzytial-Virus), wurden bisher nur vereinzelt nachgewiesen.

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