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24 Stunden mit dem Smartphone in Le Mans

Heute Redaktion
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Um zu testen, was das P20 Pro drauf hat, hat Huawei einige Journalisten nach Frankreich eingeladen. Das Handy schlägt sich in extremis besser als gedacht.

Wenn Flugzeuge der Patrouille de France über Le Mans fliegen und Kondensstreifen in den Farben der Trikolore hinterlassen, ist es Zeit für eines der legendärsten Rennen der Welt. Zusammen mit dem Grand Prix von Monaco und Indianapolis 500 gehört das 24-Stunden-Rennen zu den großen drei im Motorsport.

Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang fahren Teams in verschiedenen Kategorien um den Sieg. Die Regeln sind einfach: Das Auto darf bei Schäden repariert werden, und die Fahrer können sich abwechseln. Ist der Rennwagen aber so stark kaputt, dass er nicht mehr zurück auf die Strecke kann, scheidet das Team aus.

Reaktionsgeschwindigkeit

Ein idealer Ausgangspunkt also, um die Kamera des P20 Pro von Huawei auf Herz und Nieren zu testen. Denn mit Spitzengeschwindigkeiten der Rennautos von bis zu 340 km/h und wechselnden Lichtverhältnissen entsteht ein Szenario, das für Smartphones schwer einzufangen ist.

Das Renngeschehen mit dem Handy zu dokumentieren, gestaltet sich tatsächlich als ziemlich anspruchsvoll. Denn kaum hat man auf den Auslöser gedrückt, sind die Autos schon wieder weg. So muss man bereits, wenn man ahnt, dass ein Wagen gleich durch den gewählten Bildausschnitt flitzt, abdrücken, um ihn noch zu erwischen.

Huawei P20 Pro

Die Dreifachkamera auf der Rückseite des Handys wurde in Zusammenarbeit mit dem Kamerapionier Leica entwickelt. Das Gerät verfügt über einen fünffachen Zoom, der sowohl optisch als auch digital – also aus der Kombination aus den drei Linsen und Software – hochgerechnet wird. Je länger man die herangezoomte Kamera aufs Sujet richtet, desto ruhiger wird es auf dem Display.

KI-Nachbearbeitung

Trifft man den richtigen Moment und drückt dann den Auslöser, nimmt die Kamera das Bild auch umgehend auf. Manchmal wird allerdings ein Hinweis eingeblendet, dass man das Handy noch

einige Sekunden länger auf das Motiv richten solle. Die Kamera versucht in dieser Zeit, im Hintergrund – mithilfe von künstlicher Intelligenz – das Foto zu verbessern.

Verwackelte Fotos entstehen so fast keine. Und auch die Farben und die Schärfe werden ziemlich gut dargestellt. In einigen Fällen ist es jedoch sichtbar, wenn der Fotograf bei der Aufnahme gepatzt hat. Dies ist vor allem daran zu erkennen, dass ein Bild zu scharf und zu kontrastreich aussieht, das Foto also zu stark optimiert wurde.

Echter Zoom

Was sich beim Fotografieren des Rennens als ääußerst wertvoll erweist, ist der dreifache optische Zoom. Zwar kommt man damit nicht so nah heran wie mit einer Profikamera mit Teleobjektiv. Dennoch reicht die Vergrößernung aus, um die interessantesten Szenen festzuhalten.

Da auch die ganze Nacht hindurch gefahren wird, bietet sich die Chance, das Smartphone unter den schwierigsten Bedingungen überhaupt zu testen. Während des Tages ist zwar genug Licht da, um die Autos trotz ihrer hohen Geschwindigkeit mit einer kurzen Verschlusszeit fotografieren zu können. In der Nacht ist dies hingegen nicht möglich.Wenn man das Auto in der Nacht komplett scharf haben möchte, verschwindet die Umgebung wegen des fehlenden Lichts in der Dunkelheit.

Mit zahlreichen Versuchen gelingen dann noch ein paar gute Schnappschüsse. Hier kommt das P20 Pro definitiv an seine Grenzen. Trotzdem ist die Qualität der während 24 Stunden aufgenommenen Fotos erstaunlich gut. Was sich die Profifotografen beim Anblick der Handy-Knipser an der Rennstrecke gedacht haben, bleibt aber deren Geheimnis.

Die Fotos in der Bildstrecke wurden nicht nachträglich bearbeitet und ohne zusätzliche Hilfsmittel aufgenommen. (swe)